Kirchheim:Grüne Mitte

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Ein Park soll Kirchheim und Heimstetten verbinden. Bei der Gestaltung dürfen die Bürger mitreden

Von Christina Hertel, Kirchheim

Eine Frau hätte gerne eine Hundewiese in dem neuen Ortspark, die hat sie in Wien gesehen und war begeistert. Für Kirchheim wären die doch auch etwas, dachte sie. Und brachte gleich ein paar Bilder mit. Man sieht: eine Wiese mit Zaun drum herum. Ein Mann wünscht sich eine Tiefgarage - für das ganze Quartier, in der alle Bürger ihre Wohnmobile parken könnten. Oder einen Aussichtsturm, auf dem man den ganzen Ort überblickt und bei gutem Wetter die Alpen sieht.

Bei einem Stammtisch in der Kirchheimer Mittelschule am Dienstagabend durften die Bürger Wünsch-dir-was spielen - für den Ortspark, der Kirchheim und Heimstetten miteinander verbinden soll. Früher war die Idee, eine richtige Ortsmitte mit Geschäften und Cafés zu schaffen. Doch diese Pläne scheiterten - vielleicht auch, weil Kirchheim und Heimstetten einfach zu eigenständig sind. Ein Park jedoch, so der Gedanke, würde Kirchheim und Heimstetten zwar näher zusammenführen, aber die Unabhängigkeit der zwei Gemeindeteile bewahren. Geschäfte im Räter-Einkaufszentrum oder am Rathaus müssten sich nicht um ihre Existenz sorgen. Und gleichzeitig könnte die Gemeinde einen Ort der Erholung schaffen.

Ein paar Eckdaten des Parks stehen bereits fest: Er soll etwa 100 000 Quadratmeter groß werden - eine Fläche so groß wie 14 Fußballfelder - und etwa 80 Meter breit. Das Rathaus, das Gymnasium, die Grund- und Mittelschule sowie das Haus für Kinder sollen sich in dem Park befinden. Biotope und der Erdwall sollen, soweit möglich, erhalten bleiben. Ziel ist, dass alle Bürger die Sportanlagen des Gymnasiums, etwa die Beachvolleyballfelder, nutzen können. Außerdem soll es künftig fünf Geh- und Radwege geben, die Kirchheim und Heimstetten über die Staatsstraße miteinander verbinden. Und das Grün soll sich bis in die Wohnbebauung hineinziehen, über etwa 25 Meter breite Flächen.

Anderes ist noch offen. Wie sollen die Wege in dem Park gestaltet werden? Wie könnte die Beleuchtung aussehen? Welche Art von Bänken und Sitzgelegenheiten soll es geben? Wünschen sich die Bürger eher einen streng durchgestalteten Park, wie er in Riem zur Bundesgartenschau entworfen wurde? Oder eine Art englischen Garten, wilder, freier, naturbelassener?

Eine Bürgerin hatte zumindest bei dieser Frage eine eindeutige Haltung: "Bloß nicht so ein Park, der aussieht, als wollte sich dort ein Künstler verwirklichen." Natürlich sollte er sein, günstig im Unterhalt, mit heimischen Pflanzen. Wenn aber alle anderen Wünsche berücksichtigt werden, dürfte für die gar kein Platz mehr sein. Außerdem vorgeschlagen wurden: ein Schlittenberg, noch mal ein Aussichtspunkt, ein Amphitheater, ein Wasserspielplatz oder zumindest ein Wasserlauf, ein Trimm-dich-Pfad, ein Mehrgenerationenspielplatz. Welche Vorschläge berücksichtigt werden, dürfte am Ende auch eine Frage des Geldes sein. Eine Tiefgarage unter dem Park für das ganze Quartier schloss Bürgermeister Maximilian Böltl (CSU) jedenfalls schon einmal aus.

Auch bei anderen Themen rund um die Ortsentwicklung können die Bürger mitreden - die kommenden Wochen gibt es verschiedene Infoabende zum Beispiel zur Finanzierung und dem Wohnkonzept. Das nächste Mal am Donnerstag, 11. Mai, soll es um den Verkehr gehen. Von 19 Uhr an können sich die Bürger in der Aula der Grund- und Mittelschule einbringen. Weitere Informationen gibt es unter www.kirchheim2030.de.

© SZ vom 04.05.2017 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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