Kirchheim:"Großes Luxusproblem"

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Gemeinderat lehnt JU-Antrag auf Nachttaxi ab

Wer als junger Mensch nach dem Besuch im Club irgendwie wieder zurück nach Hause möchte und in Kirchheim wohnt, hat es nicht leicht. Er muss entweder dann gehen, wenn es am Schönsten ist, oder so lange durchtanzen, bis die Füße schmerzen. Denn unter der Woche fahren die S-Bahnen zwischen 1.30 und 5.30 Uhr nicht zum Heimstettener Bahnhof. Am Wochenende ist um 2.30 Uhr Schluss. Für die Junge Union (JU) ein Anlass, bei der Jungbürgerversammlung den Antrag zu stellen, ein Nachttaxi einzuführen. Gerade junge Menschen sollten mit diesem vom Ostbahnhof und von der U-Bahnhaltestelle Messestadt-Ost aus kostengünstig und sicher nach Hause kommen, so die Idee der JU. Doch der Gemeinderat lehnte den Vorschlag bei seiner jüngsten Sitzung ab.

Der Grund war vor allem, dass sich der Gemeinderat für diese Aufgabe nicht zuständig fühlt. "Wenn die Staatsregierung nicht fähig ist, in einer Millionenstadt wie München auch nachts die S-Bahnen fahren zu lassen, sollten wir als Gemeinde das nicht ausbaden", sagte Stefan Keck von der SPD. Aber auch für den CSU-Gemeinderat Franz Glasl stand dieses Angebot nicht zur Diskussion.

Andere meinten, sie seien früher schließlich auch nach Hause gelaufen, hätten sich abholen lassen oder gewartet, bis die nächste S-Bahn fährt. "Ich halte das für ein sehr großes Luxusproblem", sagte Tanja Heidacher (SPD). Und Wolfgang Heinz-Fischer von den Vereinigten Freien Wählern gab den jungen Leuten den Tipp, dass vor dem Ostbahnhof schließlich immer Taxis auf Kundschaft warten würden.

Pia Bossmann und Nicolas Dauer von der JU wiesen in ihrem Antrag darauf hin, dass Gemeinden wie Ottobrunn und Gründwald diesen Dienst auch anbieten. Dadurch würden örtlichen Taxiunternehmen gestärkt und die Attraktivität des Ortes gesteigert.

© SZ vom 18.01.2018 / chrh - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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