Kirchheim:Großer Saal, kleiner Saal

Hinter dem neuen Kirchheimer Rathaus (im Modell rechts vorne) soll ein großer Bürgersaal gebaut werden. (Foto: Gemeinde)

Kritiker fürchten Konkurrenz zwischen Bürgerhaus und Rathaus

Für 1,25 Millionen Euro hat die Gemeinde Kirchheim vor drei Jahren den Alten Wirt an der Feldkirchener Straße gekauft. Das Gebäude wird seither als Bürgerhaus genutzt und soll Schritt für Schritt saniert werden. Doch der Gemeinderat Rüdiger Zwarg von Grünen erkennt den Sinn in dem Gebäude nicht mehr. "Ich würde das Objekt lieber heute als morgen verkaufen", sagte er. Seine Befürchtung: Wenn der Gemeinde durch die Sanierung und andere Investitionen das Geld ausgehe, kommt der geplante Bürgersaal beim Rathaus nicht. Denn tatsächlich ist der Rathausentwurf so konzipiert, dass er auch ohne Saal funktionieren würde. Und einen kleinen Veranstaltungssaal soll es auch im Bürgerhaus geben.

"Ist der Saal im Bürgerhaus wirklich notwendig?", fragte auch Thomas Etterer von der SPD. Die Antwort von Bürgermeister Maximilian Böltl: Die Gemeinde brauche gerade einen kleineren Saal mit Platz für 100 und 200 Leute. Ein größerer für bis zu 500 Zuschauer, wie er neben dem Rathaus angedacht ist, sei deutlich schwerer zu füllen. "Bei der Kultur geht es uns um die Qualität, nicht um die Masse", sagte Böltl. "Wir wollen nicht nur Veranstaltungen abhalten, die ein sehr großes Publikum anziehen." Der Bürgermeister kann sich vorstellen, dass eines Tages in dem Saal im Bürgerhaus auch Hochzeiten abgehalten werden. Für so etwas gebe es derzeit in Kirchheim noch keinen Platz. Doch bis die Sanierung tatsächlich angegangen wird, das machte Böltl auch klar, könne noch einige Zeit vergehen. Das Haus stehe gut da, werde rege genutzt - zum Beispiel vom Kleidercafé.

© SZ vom 05.04.2017 / chrh - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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