Kirchheim:Flüchtlinge über dem Kaufhaus

Kirchheim billigt Unterkunft im Obergeschoss des Klawotte-Ladens

In Kirchheim wird wohl noch in diesem Jahr ein neuartiges Wohnprojekt für Flüchtlinge starten. Der Kreisverband München-Land der Arbeiterwohlfahrt (Awo) plant, in einem Gebäude im Gewerbegebiet Kirchheim-Ost eines seiner Second-Hand-Kaufhäuser "Klawotte" einzurichten. Im Obergeschoss des Hauses sollen zwei Wohngruppen für unbegleitete minderjährige Flüchtlinge untergebracht werden. Diesem Konzept hat der Kirchheimer Gemeinderat nun zugestimmt, indem er diese Art der sozialen Nutzung des Gebäudes im Gewerbegebiet ausnahmsweise erlaubt hat. Ganz wohl war allerdings nicht allen Gemeinderäten bei der Entscheidung. Bauchschmerzen bereitete einigen die Tatsache, dass die jugendlichen Flüchtlinge nun wieder weitab wohnen sollen. In Heimstetten gibt es bereits eine Asylbewerberunterkunft im Gewerbegebiet, die von einem Privatmann vermietet wird. Allerdings, so betonte Bürgermeister Maximilian Böltl (CSU), sei dieser Fall ganz anders gelagert; die Awo habe ein sehr gutes Betreuungskonzept vorgelegt. Auch Marcel Prohaska (SPD) äußerte die Hoffnung, der erfahrene Wohlfahrtsverband könne die Flüchtlingsarbeit am Ort möglicherweise professionalisieren helfen. Derzeit leben etwa 60 Asylbewerber in Kirchheim. Eine weitere Unterkunft an der Räterstraße, um deren Standort die Gemeinderäte lange gerungen hatten, wird voraussichtlich Anfang September bezugsfähig sein.

© SZ vom 22.06.2015 / gna - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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