Kirchheim:Bundesdruckerei verstärkt sich

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Dokumente-Hersteller übernimmt Kirchheimer IT-Sicherheitsfirma

Seit 1763 wird in Berlin im staatlichen Auftrag gedruckt, damals unter dem preußischen König Friedrich II. in der "Geheimen Ober-Hofbuchdruckerei". Heute kümmert sich die "Bundesdruckerei GmbH", ein Unternehmen in öffentlicher Hand, um die Entwicklung und Fertigung von offiziellen Dokumenten wie Ausweisen, Führerscheinen, Visa oder auch Geldscheinen. Nun hat die Bundesdruckerei die Mehrheit am Kirchheimer IT-Sicherheitsunternehmen "Genua GmbH" erworben. Genua befasst sich mit der Absicherung von Netzwerken und konzentriert sich auf Kunden mit spezialisierten IT-Sicherheitsanforderungen, vor allem Maschinenbauer und Behörden. Das Angebot umfasst Firewalls, Virtual Private Networks für sicheren Datenaustausch via Internet, Fernwartungslösungen für Maschinenanlagen und IT-Systeme sowie Lösungen für mobile Sicherheit.

"Das Portfolio von Genua rundet das Angebot der Bundesdruckerei perfekt ab. Die Übernahme ist Teil unserer Strategie als Anbieter kompletter IT-Sicherheitslösungen für Behörden und mittelständische Unternehmen", sagt Ulrich Hamann, Vorsitzender der Geschäftsführung der Bundesdruckerei. "Wir haben uns in den vergangenen Jahren weiterentwickelt: vom Drucker von Pässen, Ausweisen, Banknoten und Briefmarken zum Anbieter kompletter Sicherheitssysteme für die analoge und digitale Welt", so Hamann weiter. Dabei setze das Unternehmen einen Schwerpunkt auf sichere Identitäten - also die Frage: Sind die beteiligten Personen tatsächlich diejenigen, für die sie sich ausgeben? Durch Lösungen in diesem Bereich könnten sich Behörden und Firmen auf deren Kernprozesse konzentrieren.

Genua wurde 1992 von Michaela Harlander, Magnus Harlander und Bernhard Schneck gegründet. Die Produkte werden komplett in Deutschland entwickelt und hergestellt. Über 200 Mitarbeiter arbeiten in der Zentrale sowie an den weiteren Standorten Berlin, Köln und Stuttgart. Die Bundesdruckerei erwirbt nun 52 Prozent der Anteile. Die restlichen 48 Prozent verbleiben bei den Firmengründern, die weiterhin in der Geschäftsleitung arbeiten. "Die Bundesdruckerei verfolgt die gleiche Philosophie wie wir: Hochsicherheitslösungen made in Germany", sagt Michaela Harlander. Das Unternehmen werde weiterhin eigenständig am Markt agieren.

© SZ vom 04.08.2015 / stga - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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