Kehrtwende:Raus aus dem Sitzungssaal, rein in den Sitzungssaal

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Der Oberschleißheimer Gemeinderat wirft die Planung für den Umbau des Rathauses einmal mehr über den Haufen

Von Klaus Bachhuber, Oberschleißheim

Das Oberschleißheimer Rathaus wird nun doch wieder ganz anders umgebaut. Erst hatte Bürgermeister Christian Kuchlbauer (FW) schon Planungen für einen Neubau in Auftrag gegeben, dann wurde entschieden, den Sitzungssaal auszulagern und ihn durch Büros zu ersetzen. Nachdem der Gemeinderat schon ausgezogen ist, folgt jetzt die nächste Kehrtwende: Die Gemeindeverwaltung eröffnet eine Dependance im benachbarten Feuerwehrhaus, im Rathaus werden Plätze gewechselt - und der Gemeinderat kehrt zurück in den Sitzungssaal.

Die Entscheidung für den Rathausumbau war vor einigen Wochen in einer Sitzung gefallen, die zunächst gar keine Sitzung sein sollte, sondern ein informeller Workshop, und sie war erst mit Sitzungsbeginn öffentlich gemacht worden, sodass es keine Beobachter geben konnte. Offenbar hatte das Gemeindebauamt damals schon die Idee präsentiert, eine zusammenhängende Verwaltungseinheit in eine frei gewordene Wohnung im Feuerwehrhaus auszulagern.

Damals soll der Gemeinderat dies verworfen haben, weil die Wohnung eine Dienstwohnung sein könnte, was genehmigungsrechtliche Probleme bringen könnte. Mittlerweile wurde eruiert, dass die Wohnung, deren Mieter dieser Tage ausgezogen ist, keinerlei Widmung hat und entsprechend frei nutzbar wäre. Am Dienstagabend hat der Gemeinderat die erst im März beschlossene Planung wieder gestoppt, für die bereits vorbereitete Untersuchungen eingeleitet sind, und einmütig die neue Variante beschlossen.

Demnach soll das technische Bauamt mit vier Mitarbeitern unter Heinz Szuggar ins Feuerwehrhaus ziehen. Diese Einheit habe kaum spontanen Besucherverkehr, sondern nur terminierte Kontakte, erläuterte Bauamtsleiterin Christiane Kmoch, weshalb eine Ausgliederung aus dem Zentralgebäude vertretbar sei. In die beiden Büros im zweiten Stock, die von den Mitarbeitern geräumt werden, ziehen dann andere Sachgebiete ein, sodass für den aktuellen Personalstand inklusive zweier neuer Stellen, die bereits genehmigt, aber noch nicht besetzt sind, ausreichend Platz vorhanden sein wird.

Die beiden EDV-Mitarbeiter, die ihre Zelte bereits im bisherigen Sitzungssaal aufgeschlagen haben, ziehen dann auch in den zweiten Stock, sodass der Sitzungssaal wieder frei wird. Die statische Belastbarkeit eines möglichen Umbaus zu Büros wurde bereits untersucht, jetzt umsonst.

Im Feuerwehrhaus wird nach Einschätzung des Bauamts kein Umbau nötig. Sobald die Wohnung an die hausinternen Kommunikationsstränge angebunden ist, könne umgezogen werden. Dann kehren auch die Sitzungen des Gemeinderats und seiner Ausschüsse, seit April in der Mensa der Berglwaldschule, wieder ins Rathaus zurück. Die neue Variante wurde mit 22 Stimmen gegen die von Florian Spängler (CSU) beschlossen.

© SZ vom 23.05.2019 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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