1927 in Algier geboren, ist Martial Solal seit den 1950er Jahren zum führenden Jazzpianisten Frankreichs avanciert. Beeinflusst von Bud Powell und Lennie Tristano hat er zu einer eigenen, zwischen Jazz und zeitgenössischer Musik liegenden Klangsprache gefunden. 1956 erhielt er den Prix Django Reinhardt und 1960 hat er den Soundtrack zum Nouvelle Vague-Klassiker "Außer Atem" ("À bout de souffle") von Jean-Luc Godard gemacht. Und nun kommt Martial Solal, Grand Seigneur des Jazz-Pianos, im hohen Alter von 91 Jahren nach Ottobrunn. Er wird beim "5. Klavierfestival" der "Ottobrunner Konzerte" am Freitag, 14. Dezember, eines seiner seltenen Solokonzerte geben.
Zu verdanken ist dies nicht zuletzt Cornelius Claudio Kreusch, der mit seinem Bruder Johannes Tonio Kreusch die Ottobrunner Konzerte organisiert. Selbst erfolgreicher Jazz-Pianist hat Kreusch die persönliche Bekanntschaft von Solal gemacht und ist vor 30 Jahren für den "1er Concours de Piano Jazz Martial Solal" in die Finalrunden nach Paris ausgewählt worden. "Wir sind überglücklich, Martial Solal fü eines seiner raren Konzerte gewonnen zu haben. Er ist eine wahre Legende."
Diese Eloge ist sicher nicht zu hoch gegriffen: Solal, der in den Fünfzigern nach Paris kam, arbeitete dort mit Größen wie Django Reinhardt, Don Byas, Lucky Thompson, Billy Byers, Stan Getz, Kenny Clarke oder Chet Baker zusammen.
Eröffnet wird das Klavierfestival in Ottobrunn am Donnerstag, 13. Dezember, vom Schweden Bobo Stenson, der als einer der einflussreichsten Jazzpianisten seiner Generation gilt und wesentlich dafür verantwortlich zeichnet, dass der nordische Jazz eine Heimat in der Musikwelt gefunden hat. Er wird sich den Abend mit Ketil Bjornstad teilen, der nicht nur als Jazzpianist sondern auch als Bestsellerautor ("Der Tanz des Lebens") berühmt geworden ist. Karten gibt es unter 089/60 80 83 02 oder www.wfh-ottobrunn.de.