Jahresrückblick:Hochdekoriert

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Landkreisbürger werden ausgezeichnet

Geprägt werden die Auszeichnungen in Lüneburg. Und sie sind auch nicht komplett aus Gold gefertigt, das wäre einfach zu teuer, sondern aus einer Kupferlegierung, die mit Goldbeschichtung versehen wird. Das aber schmälert ihren Wert keineswegs. Mit dem Verdienstorden der Bundesrepublik Deutschland, kurz: Bundesverdienstkreuz, ehrt die Republik besondere Leistungen auf politischem, wirtschaftlichem, kulturellem, geistigem und ehrenamtlichem Gebiet - und auch im Landkreis München sind regelmäßig Geehrte zu finden.

Drei Bürger haben 2018 den Verdienstorden für ihr Engagement erhalten. Cornelia Fahrner aus Unterschleißheim engagiert sich seit mehr 35 Jahren beim Bayerischen Roten Kreuz, anfangs war sie im Rettungsdienst aktiv, sie schob Schichten im Krankenwagen, ehe sie auch auf der Wiesn zum Einsatz kam. Sie bezeichnet das als "Front" für Rettungssanitäter, wie sie im April bei der Verleihung der höchsten zivilen Auszeichnung der Bundesrepublik im Landratsamt durch den stellvertretenden Landrat und Landtagsabgeordneten Ernst Weidenbusch (CSU) sagt.

Für ihren mehr als 25 Jahre währenden Einsatz bei der Ortsgruppe des Bundes Naturschutz in Oberhaching wird Erna Pletschacher mit dem Bundesverdienstkreuz ausgezeichnet. Besonders der Hachinger Bach habe es ihr angetan, sagt sie; 2009 demonstrierte sie gegen den Bau des Autobahn-Südrings - ihr ist es mitunter zu verdanken, dass der Bund Naturschutz in ihrer Heimat viele Infotafeln aufgebaut und Veranstaltungen organisiert hat.

Ebenfalls für seinen Einsatz beim Bund Naturschutz in Oberhaching wird Walter Straub ausgezeichnet, der sich mehr als 30 Jahre lang dem Umweltschutz verschrieben hat. "Die Natur ist allgegenwärtig und muss geschützt werden", sagt er bei der Verleihung des Ordens. Straub bastelte mit Kindern Boote aus Müll, rüstete diese mit Solarzellen aus und ließ sie schwimmen. Jetzt gehört er zu den Höchstdekorierten der Republik.

Die wertvollste Auszeichnung des Landkreises Münchens ist der Ehrenring, den zeitgleich nur 29 verdiente Bürger - entsprechend der Zahl der Städte und Gemeinden - tragen dürfen. Seit Mai dieses Jahres gehören zu den Geehrten Pullachs Bürgermeisterin Susanna Tausendfreund, die ehemalige Kreisbäuerin Maria Knoller aus Aschheim, der Historiker Hermann Rumschöttel aus Neubiberg und der einstige Gräfelfinger Rathauschef Eberhard Reichert. Rumschöttel wird für sein unermüdliches Engagement als ewig Forschender ausgezeichnet, der unter anderem die Landkreis-Chronik mit dem Titel "Vielfalt im Landkreis München" herausgegeben hat - dieses Credo beschreibt auch die Runde der vier Geehrten sehr gut. Zwei von ihnen, Tausendfreund und Knoller, gestalten noch heute als Kreisräte aktiv die Zukunft des bevölkerungsreichsten aller bayerischen Kreise mit. Reichert saß für die Freien Wähler 24 Jahre lang in dem Gremium - insgesamt drei Jahrzehnte lange führte er die Geschicke der Gemeinde Gräfelfing.

© SZ vom 29.12.2018 / müh - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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