Ismaning:Zuschuss für Monatskarten

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Gemeinde unterstützt Pendler, die der Landkreis nicht fördert

Von Sabine Wejsada, Ismaning

MVV-Pendler, die in Ismaning wohnen und eine Monatskarte nutzen, können sich auf einen Zuschuss aus dem Rathaus freuen: Der Gemeinderat hat diesen in seiner jüngsten Sitzung einstimmig beschlossen. Hintergrund ist der Ärger der Kommune darüber, dass die Ismaninger durch die seit dem 15. Dezember geltenden Tarifreform des MVV nicht besser gestellt und in die Zone M aufgenommen worden sind. Vom 1. Januar an bekommen Besitzer von Monatskarten für die Zonen M und 1 den Differenzbetrag zur Karte für die M-Zone erstattet. Pendler mit Hauptwohnsitz in Ismaning, die zum Flughafen fahren, kommen ebenfalls in den Genuss einer kommunalen Unterstützung. Die neue Regelung gilt allerdings nicht für Pendler mit Zeitkarten im Jahresabonnement, da diese laut Beschluss des Kreistags bereits vom Landkreis einen Zuschuss erhalten.

Weil es trotz aller Bemühungen während der Verhandlungen über die Tarifreform nicht gelungen ist, Ismaning in die M-Zone aufzunehmen und zu allem Überfluss die Zeitkarten für Pendler Richtung Münchner Innenstadt auch noch teurer werden, hat sich der Gemeinderat zu diesem Schritt entschieden. Die Erstattungsregelung gilt zunächst für die Jahre 2020 und 2021. Auf Vorschlag der Verwaltung werden nur die Inhaber von Monatskarten mit einem Zuschuss bedacht. Gelegenheitsnutzer, die sich etwa Wochenkarten kaufen, gehen leer aus. Schließlich geht es darum, Pendler mit diesem finanziellen Anreiz dauerhaft zu einem Umstieg auf den öffentlichen Nahverkehr zu bewegen.

Dieses Ziel verfolgt auch der Landkreis München mit der Unterstützung von Jahreskartennutzern: Für die Kreispolitik stellt die Tatsache, nicht alle 29 Städte und Gemeinden in die neue Zone M bekommen zu haben, eine Ungerechtigkeit dar, die in Eigenregie beseitigt wird. Erstattet wird auf die Dauer von zunächst zwei Jahren die Differenz zwischen dem Zeitkartenpreis der gelösten Preisstufe und der Preisstufe der M-Zone (55,20 Euro). Etwa 15 000 Besitzer von Abo- und Jahreskarten, schätzt die Verwaltung im Landratsamt, können den Ausgleich beantragen. Für diese Subventionierung können Kosten von bis zu 5,7 Millionen Euro anfallen.

© SZ vom 17.12.2019 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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