Ismaning:Wohnen in Fischerhäuser

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Ismaning greift die Pläne für ein neues Baugebiet im Norden des Ortsteils wieder auf

Von Irmengard Gnau, Ismaning

Knapp 900 Menschen zählt der Ortsteil Fischerhäuser im Norden Ismanings ohne das Moos zurzeit, in naher Zukunft könnten es einige mehr werden. Das lang geplante Wohngebiet nördlich der Ortsmitte, zwischen der Freisinger und Erdinger Straße, nimmt langsam Gestalt an. In seiner jüngsten Sitzung sprach sich der Gemeinderat einstimmig für einen Vorentwurf des Architektenbüros Straub Tacke aus München aus, der 41 neue Hauseinheiten und eine Kindertagesstätte an der Freisinger Straße umfasst.

Damit nimmt das Projekt nach langem Stillstand wieder Fahrt auf. Bereits 2001 hatten die Gemeinderäte beschlossen, auf dem gemeindlichen Grund zwischen Freisinger und Erdinger Straße ein Wohngebiet zu errichten und erste Vorentwürfe für einen entsprechenden Bebauungsplan erstellen lassen. Diese lagen daraufhin allerdings mehr als zehn Jahre lang in der Schublade. Erst 2013, nachdem die Erdinger Straße zu einer Ortsverbindungsstraße zurückgestuft worden war, kam das Projekt wieder auf die Tagesordnung. Damals einigten sich die Gemeinderäte darauf, weitere Alternativen zu den bisherigen Vorentwürfen zu entwickeln.

Die ursprünglichen Pläne hatten vorgesehen, das neue Wohngebiet durch zwei Straßen von der Freisinger und drei weitere von der Erdinger Straße her zu erschließen. Die Zufahrten zu den privaten Grundstücken im Osten des Gebietes wären den Entwürfen zufolge von der Erdinger Straße her vorgesehen gewesen, sodass die dort angelegte Allee hätte weichen müssen. In den beiden Alternativen, die Architekt Thomas Straub dem Gemeinderat am Mittwoch vorstellte, kann dies verhindert werden.

Beide Vorentwürfe des Münchner Planers berücksichtigen den Baumbestand in der Allee. Während in einer Variante die neuen Bewohner des Gebiets ihre Häuser über eine zentrale Ringstraße von Westen aus erreichen können, sieht die zweite Variante - die schließlich alle Gemeinderäte favorisierten - vor, das Gebiet von beiden Seiten über mehrere kleinere Stichstraßen zu erschließen. Diese Stichstraßen können als Spielstraßen angelegt werden und münden jeweils in einen kleinen Platz, um den herum sich Einzel- und Doppel-, sowie wenige Reihenhäuser gruppieren.

Da die einzelnen Stichstraßen nur über Fuß- und eventuell Radwege miteinander verbunden sind, entsteht kein Durchgangsverkehr. Parkmöglichkeiten sollen auf einer Seite der Straße entstehen, während die Häuser auf der anderen Seite recht nah an die Spielstraße anschließen. Auf diese Weise, erläuterte Architekt Straub, bemühe sich der Vorentwurf nicht nur, auf der straßenabgewandten Seite viel Freifläche für die Anwohner zu gewinnen, sondern von der Straßenseite aus betrachtet auch einen städtisch wirkenden Raum zu schaffen. Die Kindertagesstätte findet auf etwa 1400 Quadratmetern Fläche am südwestlichen Rand des neuen Quartiers an der Freisinger Straße Platz.

Nachdem sich die Bauverwaltung bereits für den Vorschlag ausgesprochen hatte, stimmten auch die Gemeinderäte dem Vorentwurf fraktionsübergreifend zu. Angesichts "sehr vieler Interessenten" für die neuen Wohnmöglichkeiten gab SPD-Fraktionssprecherin Johanna Hagn allerdings zu bedenken, ob auf dem Gebiet nicht noch mehr als die vorgesehenen 41 Hauseinheiten entstehen könnten. Außerdem sprach sie sich wie Irene Holler (Grüne) dafür aus, bereits Anschlussmöglichkeiten für eine mögliche spätere Weiterbebauung des Gebiets im Blick zu haben. Günter Glasner, Fraktionssprecher der Freien Wähler, mahnte jedoch, bei mehr Einwohnern könne es ein Stellplatzproblem geben: "Wenn da drüben kein Parkplatz mehr ist, bricht ein Chaos aus."

© SZ vom 08.05.2015 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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