Ismaning:Vorzeigeprojekt in Holz

Lesezeit: 2 min

Gemeinde baut für elf Millionen Euro ein Technisches Rathaus

Von Sabine Wejsada, Ismaning

Die Pläne für den Neubau eines Technischen Rathauses in Ismaning nehmen Gestalt an: Der Gemeinderat hat in seiner Sitzung am Donnerstagabend den Vorentwurf für das Projekt gebilligt und zur weiteren Bearbeitung freigegeben. Nach einer ersten Kostenschätzung wird das Gebäude, in dem die Hoch- und Tiefbauabteilungen eine Heimat finden sollen und womit der angestammte Verwaltungssitz im Ismaninger Schloss entlastet wird, Ausgaben von 10,8 Millionen Euro erfordern; eine sogenannte Risikoreserve von knapp 2,2 Millionen Euro haben die Lokalpolitiker ebenfalls abgesegnet.

Das Technische Rathaus entsteht auf einem Grundstück an der Erich-Zeitler-Straße 4, zwischen Bürgersaal und der Einfahrt zur Tiefgarage. Dort ist derzeit noch der gemeindliche Hort untergebracht. Wie es in Ismaning Tradition ist, hat eine Kommission, der Vertreter aller Fraktionen und der Verwaltung sowie Bürgermeister Alexander Greulich (SPD) angehören, die Planzeichnungen vorberaten. Im Gemeinderat stießen diese laut Greulich auf einhellige Zustimmung.

Einen groben Terminplan für die Realisierung gibt es bereits, wie die Verwaltung berichtet: Demnach könnte das Hortgebäude im August 2022 abgerissen werden, die Fertigstellung des Technischen Rathauses ist für Ende 2023 avisiert. Bei dem Neubau will Ismaning seinem Namen als Klimaschutzgemeinde alle Ehre machen. Gemäß der im Januar 2020 beschlossenen Leitlinien wird das Technische Rathaus ab dem Erdgeschoss in Holzbauweise errichtet. Es soll nicht nur ein begrüntes Dach mit einem System zur Regenrückhaltung samt Fotovoltaikanlage bekommen, sondern auch die Fassade wird begrünt, indem es an den außen liegenden Fluchtreppenhäuser Rankgewächse geben wird, wie Greulich berichtet. Überdies wird das Bauwerk an die örtliche Geothermie angeschlossen.

Um möglichst viel Energie zu sparen, werden nur einzelne Bereiche im Haus mit einer Klimaanlage ausgestattet, konkret sind das die Räume, in denen die Server stehen, und ein großer Mehrzweckraum im Dachgeschoss. In allen anderen Etagen sollen in den Büros Fenster eingebaut werden, die eine nächtliche Auskühlung möglich machen, wie es die Gemeinde nach Auskunft des Bürgermeisters bereits in ihren Schulen hält.

Rundum laufende Balkone werden ihr Übriges tun und eine übermäßige Aufheizung der Räume an heißen Sommertagen vermeiden helfen. Die Beschäftigten im Technischen Rathaus können für ihre Autos die nahe Tiefgarage nutzen; diese muss allerdings erweitert werden. Vorgabe für die weitere Planung soll dabei sein, die natürliche Belüftung der unterirdischen Stellplätze aufrecht zu erhalten - und so weitere Ressourcen schonen zu können.

Genauere Daten zum Energiestandard des Neubaus wird es laut Verwaltung erst mit dem Fortgang der Planungen geben können. Eines aber steht bereits fest: Das neue Technische Rathaus soll ein Vorzeigeprojekt werden, was Umweltschutz und Energiebilanz angeht, wie der Bürgermeister versichert. Das sei selbstverständlich und Konsens im Gemeinderat, so Greulich, denn nicht umsonst habe sich Ismaning zur Klimaschutzgemeinde erklärt.

© SZ vom 16.10.2021 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
Zur SZ-Startseite

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: