Ismaning:Tiefgarage unterm Schloss

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Weil das Rathaus mehr Platz für seine Mitarbeiter braucht, werden Räume rund um das Ismaninger Schloss gesucht. (Foto: Claus Schunk)

Ismaninger prüfen verschiedene Möglichkeiten, ihre Ortsmitte zu entwickeln

Von Irmengard Gnau, Ismaning

Wie wird die Ismaninger Ortsmitte in 15, 20, 30 Jahren aussehen? Welche Gebäude wird es dann rund um die katholische Pfarrkirche St. Johann Baptist geben? Und wo sitzen die Mitarbeiter des Rathauses? Mit diesen Zukunftsfragen wollen sich Bürgermeister, Verwaltung und Gemeinderäte in den kommenden Monaten beschäftigen. Zwei Schwerpunktzonen haben sie dabei schon ausgemacht.

Aktuell hat die Gemeinde eigentlich genügend offene Baustellen, könnte man meinen. Die Auftragsbücher der Baufirmen sind voll mit Ismaninger Anliegen, in der Bauabteilung im Rathaus stapeln sich die Pläne. Gleichwohl wollen die Kommunalpolitiker nicht versäumen, die Entwicklung des Ortes weiter voranzutreiben. Das sei zwar eine "Herkulesaufgabe", meinte Bürgermeister Alexander Greulich (SPD), doch diese wolle man nun anpacken. Ein Architekturbüro hat im Auftrag der Kommune bereits eine erste Bestandsaufnahme gemacht. Im Blick sind vor allem Immobilien und Flächen in der Ortsmitte, die sich im Besitz der Gemeinde befinden. Zwei Areale sollen nun zuerst auf ihre weiteren Entwicklungsmöglichkeiten hin untersucht werden: das entlang der Dr.-Schmitt-Straße hinter dem Kirchplatz und das Gebiet rund um das Ismaninger Rathaus, die Schloßstraße 2 bis 4.

Rund um das historische, denkmalgeschützte Schloss stellt sich vor allem die Frage, wie und wo die Verwaltung künftig residieren soll. Bislang haben die Mitarbeiter im Schlossgebäude selbst sowie im Kutscherbau ihre Schreibtische; im Wohnhaus mit der Hausnummer 4 auf der anderen Straßenseite, am Rande des Schlossparks, ist unter anderem das Gemeindearchiv untergebracht. Weil die Mitarbeiterzahl seit Jahren stetig wächst, reicht dies aber längst nicht mehr aus. Aus Platzgründen musste vergangenes Jahr etwa bereits die Umweltabteilung in den Torfbahnhof umziehen. Die Aufgabenstellung an dieser Stelle dürfte also vor allem sein, weitere Arbeitsplätze für das Rathauspersonal zu finden. Dafür wurde das Haus an der Schloßstraße 4 schon häufiger vorgeschlagen. Aber auch weitere Neuerungen bieten sich an. Etwa eine Tiefgarage an der Schloßstraße sei denkbar, sagte Greulich.

An der Dr.-Schmitt-Straße rücken vor allem die älteren Bestandsgebäude wie die Turnhalle der Grundschule und die ehemalige Post, das Gebäude der Jugendfreizeitstätte Zap, in den Fokus der Prüfung. Die Turnhalle stammt aus dem Jahr 1968 und hat Generationen von Ismaninger Grundschülern als Sportstätte gedient. Mit modernen Hallen von heute kann sie freilich nicht mithalten. Auch klagt die Grundschule am Kirchplatz seit längerem über Platzprobleme. Die Containerklassenzimmer, die die Gemeinde im Pausenhof aufgestellt hat, sollen nur eine Zwischenlösung sein. Man sehe den Bedarf der Grundschule, versicherte Bürgermeister Greulich.

Konkrete Pläne für die beiden Areale, die auch nur den Auftakt der Überlegungen sein sollen, gibt es noch nicht, Ideen soll nun eine Kommission "Ortsentwicklung Ortsmitte" sammeln. Dieser gehören neben dem Bürgermeister und Mitarbeitern der Gemeindeverwaltung je ein Mitglied aus jeder der vier im Gemeinderat vertretenen Fraktionen an: Peter Aurnhammer (CSU), Günter Glasner (FWG), Johanna Hagn (SPD) und Irene Holler (Grüne). Man werde alle Gegebenheiten und den Bedarf analysieren und Gespräche mit den Beteiligten führen, sagte Greulich. Fest steht allerdings schon: "Wir wollen kein Geld mehr in Sanierung stecken, sondern neu errichten."

© SZ vom 28.03.2018 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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