Ismaning:Schritte in Richtung Normalisierung

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Die Volkshochschule Nord fährt im Herbst- und Wintersemester 2020/21 mit Online- und Präsenzangeboten mehrgleisig

Von Carla Bihl, Ismaning

Nach einem ungewöhnlichen Sommersemester blicken Direktor Lothar Stetz und die Fachbereichsleiter der Volkshochschule Nord optimistisch auf das anstehende Semester im Herbst und Winter 2020/21. Die Pandemie traf mit dem Lockdown im März auch mit besonderer Härte den Betrieb der Erwachsenenbildungs-Einrichtungen. Bei der Pressekonferenz in Ismaning blickten die Verantwortlichen voraus und berichteten vom geplanten Programm und den neuen Anforderungen.

1447 Veranstaltungen sollen im kommenden Semester im Herbst und Winter 2020/21 mit Beginn am 28. September angeboten werden. Damit plane man optimistisch, sagte VHS-Direktor Lothar Stetz. Denn wie das Kursangebot angenommen werde, könne noch nicht gesagt werden. Positive Reaktionen seien allerdings aus dem vergangenen Semester zu verzeichnen gewesen. Ein boomendes Erfolgssemester sei wegen kleinerer Teilnehmerzahlen, die an die Raumgrößen angepasst werden müssten, nicht abzusehen. Nur zwei Drittel der Teilnehmer könnten zugelassen werden. Die Gebühren würden trotzdem nicht erhöht. Wer für die ökonomischen Defizite aufkommt, kann Stetz zufolge noch nicht abschließend geklärt werden. Darum gehe es aber auch gar nicht, sagte er. Eine große Rolle spiele es, die Struktur möglichst beizubehalten und keinen Einbruch zu befördern. Denn die Pandemie sehe man an der VHS nicht als einen Dauerzustand, sondern als eine Übergangszeit. So solle das Angebot für die Region München Nord bestehen bleiben, begründete er. Das Angebot bezieht sich auf reine Präsenz-und Online Veranstaltungen, aber auch auf so genannte Hybridveranstaltungen, bei denen der Präsenzkurs live übertragen wird. Technisch sei man gut aufgestellt. Präsenzveranstaltungen würden unter den gegebenen Hygieneregeln durchgeführt. Eine Anmeldung sei weiterhin rechtzeitig erforderlich und auch die Online-Teilnehmerzahl limitiert.

Bei der VHS-Nord kann man sich generell vorstellen, Onlineangebote auch nach der Pandemie zu nutzen. Trotzdem habe man die Erfahrung gemacht, dass Teilnehmer die Präsenzerfahrung schätzen, meinte Stetz: "Es ist unsere eigentliche Qualität, Menschen zusammenzubringen und eben nicht nur in einem virtuellen Raum, sondern in einer konkreten Begegnungserfahrung." Veranstaltungen, die im vergangenen Semester nicht stattfinden konnten, würden teilweise nachgeholt.

Thematisch ist das Angebot in einigen Bereichen und Kursen an die aktuelle Lage angepasst und es geht etwa auch um Themen rund um die Corona-Pandemie. Nach wie vor bleibt der Schwerpunkt auf der Beschäftigung mit rechtspolitischen Themen. Vor allem die Vorträge sind in den Fachbereichen Geschichte/Gesellschaft/Politik/Pädagogik sowie Welt/Outdoor schwerer gewichtet. Katrin-Jasmin Becker, Fachbereichsleiterin der Themen Welt/Outdoor, möchte "ferne Länder sowohl präsent als auch online nach Hause bringen". Unter anderem werden dabei Reisevorträge angeboten, bei denen dieses Jahr Europa und Bayern nicht fehlen dürften, sagte sie. Weiterhin wird von 30. Oktober bis 1. November das 18. Irish Weekend angeboten. Tanzkurse mit und ohne Partner sind zudem, trotz Corona, wählbar.

Stolze 390 Veranstaltungen werden im Bereich Gesundheit/Ernährung angeboten. Das ist durch eine räumliche Ausweitung mit dem Einzug in das neue Unterföhringer Gebäude möglich. Weitere Kurse sind auch im Bereich Fotografie und Sprachen belegbar. Das Themengebiet Beruf/EDV beschäftigt sich in diesem Semester auch besonders mit Bewerbungen für Menschen, die beruflich einen anderen Weg einschlagen müssen. Generell lasse sich von den kleineren Teilnehmergruppen profitieren, meinte Stetz. Durch die eigenen Räumlichkeiten sieht er für die Volkshochschule Nord Vorteile gegenüber anderen, denen dieser Platz fehlen würde und so eben auch Teile des Programmangebots. Man gehe mit dem breit aufgestellten Angebot in eine "sukzessive Richtung Normalisierung, damit man aus VHS-Sicht in Normal-Verhältnisse zurückfindet", erläuterte Stetz.

© SZ vom 08.09.2020 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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