Das Ismaninger Rathaus ist, das lässt sich ohne Zweifel sagen, eines der schönsten seiner Art im Landkreis. Das historische Schloss, einst Sommerresidenz von Napoleons Stiefsohn Eugène de Beauharnais und seiner Gemahlin Auguste Amalie, strahlt mit seinen prunkvoll gestalteten Räumen noch immer eine ganz besondere Atmosphäre aus, für Besucher ebenso wie für die Gemeindeverwaltung, die heute im Schloss residiert. Allein, der Platz wird knapp.
"Das Rathaus platzt aus allen Nähten", befindet Günter Glasner. Der Fraktionsvorsitzende der Freien Wählergemeinschaft (FWG) plädiert deshalb für ein weiteres Verwaltungsgebäude am Schloßpark. Die Gemeinde solle prüfen lassen, inwieweit das bestehende Wohngebäude an der Schloßstraße 3, gegenüber dem Kutscherbau, durch ein Bürogebäude für die Rathausmitarbeiter samt Tiefgarage ersetzt werden kann - und wie teuer ein solcher Bau werden würde. Die FWG beantragt, die Kosten für die Machbarkeitsstudie noch im Haushalt für das kommende Jahr zu berücksichtigen.
Überlegungen, das Areal rund um den Schloßpark umzugestalten, gibt es schon länger, auch im Wahlkampf zur Kommunalwahl 2014 waren die räumliche Situation im Rathaus und die Parkplätze hinter dem Schloss Thema. Die Freie Wählergemeinschaft will das Thema nun wieder auf die Tagesordnung bringen. "Momentan können wir gar niemanden bei der Verwaltung einstellen, weil kein Platz ist", sagt Glasner. Mit der Machbarkeitsstudie will der Fraktionsvorsitzende eine Grundlage schaffen für weitere Diskussionen im Gemeinderat.
Das neue Verwaltungsgebäude müsste freilich optisch zum historischen Ensemble passen und von der Größe etwa dem jetzigen Wohngebäude entsprechen, betont Glasner. Als einen möglichen Baubeginn nennt der Kommunalpolitiker in seinem Antrag Frühjahr 2018. Den derzeitigen Einwohnern der Schloßstraße 3 soll die Gemeinde Ersatzwohnungen anbieten.