Ismaning:Sanierung sicher, Erweiterung möglich

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Ismaning muss den Kindergarten an der Dorfstraße erneuern. Auch ein Teilneubau ist im Gespräch.

Von Irmengard Gnau, Ismaning

Der Kindergarten an der Dorfstraße ist sanierungsbedürftig, und er braucht mehr Platz. Soweit herrscht Einigkeit unter den Ismaninger Kommunalpolitikern. Einen Vorentwurf für ein Sanierungskonzept stellte Architekt Wolfgang Rettenmaier vom Büro MRA Architekten nun im Gemeinderat vor. Das Büro hat bereits den Kindergarten am Eisweiher für die Gemeinde Ismaning gebaut. Was daraus folgen soll, darüber wird das Gremium allerdings noch einmal beraten müssen - nach Unstimmigkeiten wurde der Beschluss über das weitere Vorgehen zunächst vertagt.

Der Kindergarten an der Dorfstraße ist einer von fünf gemeindlichen Kindergärten. In dem zweigeschossigen Gebäude mit Erdgeschoss und Obergeschoss an der Dorfstraße 18 werden derzeit insgesamt sieben Gruppen betreut, drei Kindergartengruppen, eine Krippengruppe sowie drei Integrativgruppen für Kinder von drei bis sechs Jahren. Dass das mehrere Jahrzehnte alte Gebäude nicht mehr den energetischen Standards entspricht und deshalb zur Sanierung ansteht, beschäftigt die Gemeinde schon länger. Bei der entsprechenden Prüfung kam das Planungsbüro nun allerdings zu dem Schluss, dass auch eine reine Sanierung mit großem Aufwand verbunden wäre: Es müssten wohl, so Rettenmaier, alle nichtunterkellerten Gebäudeteile so weit entkernt werden, dass es sinnvoller sei, diese zu erneuern. Betroffen davon wäre der von der Straße abgewandte Gebäudeteil; dieser würde dem Vorschlag des Architekten zufolge durch einen Neubau ersetzt. Der Bauteil an der Dorfstraße könnte saniert werden.

Der Vorteil eines Neubaus bei einem Gebäudeteil wäre, dass die Gemeinde den Kindergarten gleich erweitern kann. Es sei beispielsweise denkbar, das hintere Gebäude mit zwei statt einem Obergeschoss zu errichten, schlug Rettenmaier vor. Auf diese Weise könnten künftig acht Gruppen den Kindergarten besuchen. Außerdem könnten die Räume besser angeordnet werden, ein zusätzlicher Bewegungsraum oder Mehrzweckraum entstehen sowie ein Aufzug zum barrierefreien Zugang Platz finden und nicht zuletzt eine Lösung für die Belieferung der Küche gefunden werden. Kosten würde diese Variante nach ersten vorsichtigen Schätzungen des Planers wohl circa sechs bis 6,5 Millionen Euro; eine reine Sanierung taxierte Rettenmaier auf etwa 4,2 Millionen Euro.

Angesichts des Alters des Kindergartens brachte Peter Aurnhammer, Vorsitzender der CSU-Fraktion, ins Spiel, ob es nicht Sinn machen würde, auch das Vordergebäude gleich zu ersetzen. Davor aber warnte die Verwaltung in Person von Bauamtsleiterin Waltraud Fischer. Das Verfahren würde dadurch umfangreicher, zudem müsse man mit den Planungen von vorn beginnen. Auch die dritte Bürgermeisterin Luise Stangl (SPD) sprach sich für die von Rettenmaier skizzierte Variante mit einem Teilneubau und Sanierung aus, insbesondere wegen des zeitlichen Aspekts: "Wir brauchen schnell etwas Machbares." Will die Gemeinde staatliche Fördergelder bekommen, muss sie die Planung und Sanierung bis spätestens September 2022 abschließen. Gleichwohl konnten sich die Mitglieder des Gemeinderats nicht auf eine Variante einigen. Das Thema soll nun in einer späteren Sitzung mit mehr Hintergrundinformationen noch einmal auf die Tagesordnung kommen. So oder so, die Entscheidung drängt. Der enge Zeitplan sieht vor, dass die Kindergartenkinder bereits von September an in die noch vorhandenen Container auf dem Taubergrundstück umziehen. Die Krippengruppe könnte während der Bauzeit an der Reisingerstraße unterkommen.

© SZ vom 22.02.2019 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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