Ismaning:Mit leichter Hand

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Der Künstler Hans Lankes zeichnet quasi mit dem Messer, wenn er mit dem Skalpell und dem Cutter seine Motive aus dicken schwarzen Papieren und aus Folien schneidet. Auf diese Weise entstehen filigrane Gebilde von erstaunlicher Ausdruckskraft und ungewöhnlicher Größe. Der Künstler, der von Freitag, 24. Juli, an, in der Ismaninger "Galerie im Schlosspavillon ausstellen wird, hat dem Scherenschnitt mit seiner Art eine neue künstlerische Dimension gegeben.

Ursprünglich als Bildhauer ausgebildet, fand er mit dieser Technik eine eigene Kunstsprache zwischen Skulptur und flächigem Bild, die geprägt ist von klaren Konturen und starken Schwarz-Weiß-Kontrasten. Lankes entwirft seine Werke nicht am Computer, verwendet keine Dia-Projektionen und arbeitet auch nicht mit Schneideplottern. Die Perfektion der Computer will der Künstler ganz bewusst vermeiden, so dass durch die Verbindung von Idee und schaffender Hand den Bildern Natürlichkeit und Ausdruckskraft erhalten bleiben. Über seine Kunst sagt er: "Es geht um Konzentration und Konsequenz. Was geschnitten ist, ist weg. Keine Tricks. Wer zu seinen Entscheidungen stehen muss und kann, spürt Freiheit." Das Netz aus Konturen und Flächen fügt sich ohne Klebestellen in einer Schnittlinie zum großen Ganzen zusammen. Auf den ersten Blick wirken die Bilder in ihrer klaren Schwarz-Weiß-Ästhetik wie Tuschezeichnungen. Aus der Nähe betrachtet jedoch sieht man die Schatten des Papier-Reliefs, die Stege und die Positiv- und Negativformen. Sein Motive sind doppelbödig und phantastisch. Da gibt es rätselhafte Mensch-Vogelbeziehungen, abenteuerliche Canyons, übergroße Porträts mit hintergründigen Accessoires.

Zur Vernissage am Freitag, 24 Juli, um 19 Uhr ist der Künstler anwesend. Die Einführung hält Gisela Hesse, Kuratorin der Galerie im Schlosspavillon. Die Ausstellung dauert bis zum 30. August.

© SZ vom 17.07.2015 / SZ - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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