Ismaning:Hintersinnige Wortkünstler

Bei der 28. Auflage von "Kabarett Kaktus", Münchens ältestem Kleinkunstpreis, konnte sich die Jury im vergangenen Jahr nicht endgültig entscheiden, so gab es zwei erste Preise: Mit dem Poetry Slammer Nektarios Vlachopoulos und seinem Programm "Niemand weiß, wie man mich schreibt" sowie dem Liedermacher und Musikkabarettist Falk Plücker mit "Smogsehnsucht" erhielten 2016 zwei freche Wortkünstler die begehrte Trophäe.

Die VHS im Norden des Landkreises München holt nun beide am Sonntag, 30. April, auf die Bühne der Seidl-Mühle in Ismaning. Die beiden Künstler sezieren den alltäglichen Irrsinn des normalen Lebens und zeigen hintersinnig Auswege auf. Der 31-jährige Vlachopoulos stellt sich als "Deutschlehrer mit griechischem Integrationshintergrund" vor. Das ist er wirklich. Im Kabarett wird er zum Schnellsprecher mit bösem Humor. So etwa, wenn er Angehörige aller möglichen Nationalitäten, Ethnien, Randgruppen, Religionen und Hautfarben belauscht, die sich im Fegefeuer treffen. Zudem verrät er seine Erfolgsrezepte für die Kontaktaufnahme.

Auch Falk Plücker bietet praktische Lebenshilfe mit seinem "Borderline-Abzählreim" oder Antworten auf elementare Fragen zum Mobiltelefon. In anderen Nummern geht's darum, wie man, wenn man das Zusammenleben nicht mehr erträgt, angemessen "Dankeschön" sagt. In der Titelnummer seines Programms "Smogsehnsucht" zeigt Plücker, warum die Natur für den modernen Menschen Folter ist und er Großstadtlärm liebt und braucht. Die Matinée der Kaktus-Preisträger ist am Sonntag, 30. April, im Kultur- und Bildungszentrum Ismaning, Mühlenstraße 15, Beginn 11 Uhr. Karten kosten zwölf Euro. Weitere Infos gibt es unter 089/550 51 70.

© SZ vom 20.04.2017 / SZ - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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