Ismaning:Große Gefühle in der "Hölle Süd"

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Die Handballer des TSV Ismaning steigen zum zweiten Mal in die vierthöchste deutsche Spielklasse. Sie treten künftig wie die Frauen in der Bayernliga an

Von Stefan Galler, Ismaning

Am Ende brachen in der Realschulhalle, von den Fans wegen der sensationellen Atmosphäre dort "Hölle Süd" genannt, alle Dämme: Als der 29:26-Heimsieg der Handballer des TSV Ismaning gegen den TSV Ottobeuren und damit nach zwei Jahren die Rückkehr des Teams in die Bayernliga fixiert war, stand die mit 600 Zuschauern randvolle Halle Kopf. Die Mannschaft hatte in Windeseile die ersten Weißbierduschen auf den Weg gebracht, die verletzten Spieler vergaßen für einen Moment ihre Blessuren und stürzten sich ins Getümmel. Mittendrin auch Spielmacher Florian Nortz, der wegen einer Schulteroperation fast die ganze Saison verpasst hatte. "Besser hätte man die Geschichte nicht aufschreiben können", sagte er und spielte auf die Pleite der Ismaninger in der Vorwoche gegen die HSG Würm-Mitte an. Durch diesen Ausrutscher erlebte der TSV sein Meisterstück zwar etwas verspätet, dafür aber vor eigenem Publikum. "Eine unglaubliche Stimmung mit so vielen Zuschauern, das hatten wir lange nicht", sagte Nortz, der mit den Kollegen dann natürlich auch noch ordentlich auf die Piste gegangen ist, um den Aufstieg zu feiern. "Wir waren bis zum Morgen unterwegs."

Bis zum finalen Landesliga-Saisonspiel am kommenden Samstag (16 Uhr) bei Absteiger Vaterstetten werden sie sich wieder gefangen haben, schließlich will man die Spielzeit anständig zu Ende bringen. Da auch die Frauen bereits vorzeitig den Klassenerhalt in der Bayernliga geschafft haben, gehen im Herbst beide Teams in der vierthöchsten deutschen Spielklasse, der höchsten bayerischen Liga, an den Start. Man werde ganz normal weiterarbeiten, ist aus dem Ismaninger Mannschaftskreis zu hören, Trainer Thomas Eck gilt nicht als Luftikus, sondern holt seine Spieler immer wieder auf den Boden der Tatsachen zurück. So hatte er stets betont, der Aufstieg sei keine Pflicht.

Groß ist die Vorfreude auf die neue Halle, deren Eröffnung für 2019 geplant ist. Das Projekt gehe voran, heißt es aus Vereinskreisen. Bleibt die Frage, ob Männer und Frauen auch in zwei Jahren noch in der Handball-Bayernliga spielen, wenn der Auszug aus der "Hölle Süd" ansteht. "Das wäre natürlich ein Traum", sagt Spielmacher Florian Nortz.

© SZ vom 09.05.2017 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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