Ismaning:Gassigehen bleibt verboten

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Idylle im Ort: Der Ismaninger Eisweiher ist bei den Einheimischen sehr beliebt. Im Sommer aber kommt es immer wieder zu Konflikten zwischen Badegästen und Hundehaltern. (Foto: Catherina Hess)

Am Eisweiher drängen Hundebesitzer auf den Abbau der Schilder im Winter

Von Sabine Wejsada, Ismaning

An warmen Sommertagen ist der Eisweiher in Ismaning ein beliebter Treffpunkt für Sonnenanbeter und Badegäste aus der Gemeinde. Das bis zu zwei Meter tiefe Gewässer bietet eine nicht zu beanstandende Wasserqualität und heizt sich recht schnell auf. Vor allem Familien mit Kindern ermöglicht der Weiher Erholung. Das Baden dort allerdings erfolgt auf eigene Gefahr, erst im August hat die Gemeinde die Einstiegshilfen abbauen müssen. Hintergrund ist ein Urteil, wonach Stege oder Treppen der Aufsichtspflicht von Kommunen unterliegen und diese nach Unfällen haften müssten.

Wie an vielen anderen Seen im Landkreis herrscht auch am Eisweiher nicht immer eitel Sonnenschein: Bereits seit geraumer Zeit entbrennt dort nach Angaben aus dem Rathaus während der Badesaison ein Konflikt zwischen Badegästen und Hundehaltern. So störten sich Besucher an frei herumlaufenden Tieren, die in den Weiher springen und deren Hinterlassenschaften die Liegewiesen verschmutzen. Deshalb hat die Kommune bereits vor Jahren Schilder rund um den See aufstellen lassen, die faktisch ein "Hundeverbot" ergeben. Dies sei weitgehend ignoriert worden, so die Gemeindeverwaltung. Erst eine Versetzung der Hinweistafeln habe eine Verbesserung der Lage gebracht.

Nach dem Ende der Badesaison erreichen das Rathaus immer wieder Anfragen von Hundehaltern, ob die Schilder in den Herbst- und Wintermonaten entfernt werden könnten. Das lehnt die Verwaltung ab. Denn auch in der kälteren Jahreszeit würden die Sand- und Kiesbuchten sowie die Spielgeräte am Eisweiher von Kindern genutzt und die Sportgeräte von Erwachsenen. "Diese Bereiche werden immer wieder durch Hunde verunreinigt", so die Verwaltung.

Während sich die Mehrheit im Gemeinderat für eine ganzjährige Beibehaltung des Hundeverbots aussprach, plädierte Petra Apfelbeck von der CSU für eine Erlaubnis, Hunde im Herbst und Winter an der Leine um den See führen zu dürfen. Für sie sei das Verbot eine "Diskriminierung" aller Hundehalter. Es gebe zwar "schwarze Schafe", aber die meisten hielten sich an die Vorgaben, so Apfelbeck. Und auch Irene Holler von den Grünen hielt es für nicht nachvollziehbar, dass Hunde neben den Liegewiesen nicht an der Leine laufen dürften. Bürgermeister Alexander Greulich (SPD) sagte zu, dass man sich die Wege am See noch einmal anschauen werde. Das Verbot aber soll erst einmal bleiben.

© SZ vom 05.12.2020 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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