Ismaning:Fährsanierung abgelehnt

Erneuerung an der historischen Anlegestelle ist zu teuer

Der Zugang zur ehemaligen Fähranlegestelle an der Isar bei Ismaning wird vorerst nicht beschildert und neu hergerichtet. Darauf hat sich der Gemeinderat am Donnerstag geeinigt. Ein entsprechender Antrag der CSU-Fraktion wurde zurückgezogen. Um die Treppe, die vom Isarhang ans Wasser führt, wieder in einen verkehrssicheren Zustand zu bringen, müsste die Gemeinde nach Schätzung der Verwaltung einen "deutlich fünfstelligen Betrag" investieren.

Die Fähre war lange Zeit das einzige Verkehrsmittel, um trockenen Fußes von Ismaning nach Garching zu gelangen. Die Brücke für die Bundesstraße B 471 wurde erst 1959 eröffnet. Bauten aus früheren Jahrhunderten waren meist militärischen oder herrschaftlichen Zwecken vorbehalten. Beispielsweise gab es zwischen 1689 und 1695 eine Brücke zum Lehmtransport für die Ziegel zum Bau des Schlosses Schleißheim - diese durften jedoch nur die fürstlichen Wägen benutzen, das gemeine Volk watete an flachen Stellen durch den Fluss. Mit der Regulierung der Isar allerdings stieg der Wasserpegel - so wurde 1877 eine Fähre eingerichtet, die bis 1960 in Betrieb blieb.

Noch heute führt eine Treppe zum ehemaligen Abfahrtspunkt. Sie ist jedoch in schlechtem Zustand, eine Sanierung ginge in die Zehntausende Euro, schätzt die Verwaltung. "Da würden wir uns als Gemeinde unnötig einen Schuh anziehen, der Aufwand steht in keinem Verhältnis zum Nutzen", argumentierte Bürgermeister Alexander Greulich (SPD). Die Gemeinde müsste zusätzlich zu den Kosten künftig die Verkehrssicherung übernehmen. Reiner Knäusl (SPD) regte an, das Wasserwirtschaftsamt aufzufordern, die Treppe abzureißen und in Folge dort ein Schild zur Historie des Ortes anzubringen.

© SZ vom 08.07.2017 / gna - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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