Ismaning:Eislaufen auf Kunststoff

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Von Irmengard Gnau, Ismaning

Die hohen Temperaturen in diesen Tagen können so manchem Mitteleuropäer das Gefühl geben, er sei in seiner Denk- und Aktionsfähigkeit ob der äußeren Umstände etwas gehemmt. Peter Aurnhammer, der zumeist kühl und überlegt argumentierende CSU-Fraktionsvorsitzende, ist über einen solchen Verdacht absolut erhaben. Dennoch rief sein jüngster Antrag im Gemeinderat eine gewisse Heiterkeit hervor. Aurnhammer regt an, eine Eislauffläche in Ismaning anzulegen.

Diese soll natürlich nicht das ganze Jahr betrieben werden, beeilte sich Aurnhammer klarzustellen. Sondern, entgegen dem Zeitpunkt der Antragstellung und wie es den heimischen Gegebenheiten angemessen ist, im Winter. Die Jahre, in denen der Ismaninger Eisweiher seinem Namen noch alle Ehre machte und in der kalten Jahreszeit verlässlich die Möglichkeit bot, auf ihm Schlittschuh zu laufen, Eishockey zu spielen oder Stockschießen zu betreiben, liegen schon länger zurück, mancher jüngere Ismaninger kann sich gar nicht daran erinnern. Die klimatischen Veränderungen machen sich auch im Landkreis bemerkbar. Die Zeit, in der draußen Wintersport betrieben werden könne, werde immer kürzer, in manchen Wintern falle sie ganz aus, sagte Aurnhammer. Gleichzeitig würden sich viele Bürger diese Möglichkeit wünschen.

Der Idee, eine Eissportbahn anzulegen, stehen allerdings einige Argumente entgegen, allen voran ökologische Überlegungen und nicht zuletzt die Erwartung hoher Kosten. Daher schlug Aurnhammer nun vor, die Variante einer Kunststoffbahn zu prüfen. Die Inspiration habe er bei seinem jüngsten Besuch der Münchner Sportartikelmesse bekommen, berichtete er. Dort hatte das Schweizer Unternehmen "Greenice" sein Produkt vorgestellt - eine Eissportbahn aus Polyethylen. Die gleitfähige Kunststofffläche ähnelt nach Angaben des Herstellers in ihrer Oberflächeneigenschaft echtem Eis, benötigt aber keine Kühlung. Dazu seien die Bahnen sehr flexibel im Aufbau. Mehrere Veranstalter, zum Beispiel bei Christkindlmärkten, greifen für ihre Eisbahnen auf die Kunststoffvariante zurück. Diese Möglichkeit sei "sehr wartungsarm", befand Aurnhammer, es fielen nur Kosten für die Anschaffung an, und die Gemeinde müsse nicht dafür Sorge tragen, selbst Eis zu machen. Als mögliche Standorte brachte Aurnhammer den Volksfestplatz im Süden und den Hain in die Diskussion. Ob dort im Winter schon Schlittschuhfahrer ihre Runden ziehen können, muss sich noch entscheiden. Die Verwaltung wird den Vorschlag über den Sommer erst einmal prüfen.

© SZ vom 13.08.2015 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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