Ismaning:Angst vor dem Flaschenhals

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Alltag auf der B 471: Zwischen Ismaning und Garching ist Stau in den Stoßzeiten vorprogrammiert. (Foto: Stephan Rumpf)

Ismanings Bürgermeister Alexander Greulich fordert, neben der B 471 auch die stark befahrene M 3 vierspurig auszubauen

Von Irmengard Gnau, Ismaning

In den Sommerferien gibt es sie vielleicht, die kurzen Momente, an denen sich der Verkehrsfluss auf der B 471 im Norden des Landkreises ein wenig entspannt. Spätestens Mitte September aber wird er wieder losgehen, der gefühlte Dauerstau, der viele Autofahrer im Landkreisnorden nur noch aufseufzen lässt.

Um die Verkehrsmassen rascher voranzubringen, hat die Staatsregierung bereits den Beschluss gefasst, die Bundesstraße 471 zwischen Aschheim und Garching auszubauen, auf künftig vier Spuren. Im Bundesverkehrswegeplan 2030 sind die beiden Strecken zwischen Aschheim und Ismaning sowie zwischen Ismaning und Garching als "vordringlicher Bedarf" vermerkt. Ein fester Zeitplan, wann die Bagger anrollen, lässt sich davon noch nicht ableiten. Ismanings Bürgermeister Alexander Greulich (SPD) blickt aber bereits weiter voraus und fordert nun, bei den Ausbauplänen frühzeitig auf eine großflächige Lösung zu achten - dazu zählt in seinen Augen auch eine Verbreiterung der Kreisstraße M 3.

Alleine die B 471 zu verbreitern, würde die bisherigen Staufallen nur verschieben, darin sind sich die Ismaninger Kommunalpolitiker mit ihren Kollegen der Nordallianz, dem Zusammenschluss von acht Kommunen nördlich von München, einig. Greulich und seine Kollegen in Ismaning sehen insbesondere eine Überbelastung der eigenen Flur, weil auch die Bundesstraße B 388 in Richtung Flughafen zum Ausbau ansteht - und werden nicht müde, das zu betonen. Der Bürgermeister pocht deshalb darauf, Knotenpunkte rund um Ismaning in einer Gesamtplanung möglichst aufzulösen. Dabei müssten alle Beteiligten über den jeweiligen Tellerrand hinausblicken, mahnt Greulich an: "Wir brauchen große, ganzheitliche Lösungen."

Dies ist als Fingerzeig nicht nur in Richtung der planenden Behörden auf Staatsebene zu sehen, sondern auch als ein sanfter Seitenhieb gegen den Landkreis. Denn Alexander Greulich nimmt vor allem die Kreisstraße M 3 in den Fokus, die bei der neuen Autobahnauffahrt Aschheim/Ismaning an die B 471 anschließt und nach Unterföhring führt. Wird die B 471 vierspurig, würde die heute schon stark beanspruchte M 3 endgültig zum Flaschenhals, fürchtet der Ismaninger Bürgermeister. Da die Stadt München zudem noch ein neues Wohnviertel im Nordosten plant, in dem einmal 30 000 Menschen wohnen sollen, müsse die M 3 zu einer Staats- oder Bundesstraße hochgestuft und ebenfalls vierspurig werden, um den Automengen standhalten zu können.

Außerdem fordert Greulich, solle die Bedarfsampel auf der M 3 endlich entfernt werden. Der Kreis hatte die Anlage Ende 2015 eingerichtet, damit die Laster des Kieswerks Schöndorfer von Aschheimer Flur auf die M 3 einfädeln können. Gegen die ursprünglich als Provisorium gedachte Ampel hatten sowohl die Gemeinde Unterföhring als auch deren Nachbargemeinde Ismaning in der Vergangenheit schon mehrfach protestiert, weil sie den Verkehrsfluss auf der M 3 störe; bislang jedoch ohne Erfolg.

© SZ vom 29.08.2018 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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