Ismaning:Anfrage zu Schulleitung

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Rektorin der Camerloher Grundschule ist immer noch erkrankt

Von Irmengard Gnau, Ismaning

Die Frage, wie es mit der Schulleitung der Grundschule an der Camerloherstraße weitergehen soll, lässt einigen Beteiligten keine Ruhe. Der Landtagsabgeordnete Peter Paul Gantzer (SPD) hat sich mit einer erneuten Anfrage an das Kultusministerium gewandt, um die Lage an der Grundschule zu thematisieren, deren Leiterin sich seit 26 Monaten im Krankenstand befindet.

Zwar hat die zuständige Schulbehörde der Konrektorin Claudia Auer-Kiehlbreit, die seit der Erkrankung ihrer Kollegin kommissarisch die Schulleitung übernommen hat, weitere Stunden für diese Aufgabe zugestanden und eine zweite Stellvertreterin ernannt, um die Schulleitung auf mehrere Schultern zu verteilen; die Unterrichtsstunden der Konrektorin hat eine Lehrkraft der Mobilen Reserve übernommen. Dennoch hält Gantzer die Situation in Ismaning für "höchst unbefriedigend" für die betroffenen Schüler, Lehrer und Eltern und will diese nicht länger hinnehmen. "In der freien Wirtschaft", so kritisiert der SPD-Abgeordnete nun, hätte eine so lange dauernde Erkrankung längst zu einer Kündigung geführt.

Der Landkreis-Abgeordnete aus Haar fordert vom Kultusministerium und den zuständigen Schulbehörden weitere Untersuchungen zur Dienstfähigkeit der erkrankten Schulleiterin und verweist auch auf die Möglichkeit einer Zwangspensionierung. Eine solche ermöglicht das bayerische Beamtenrecht in Härtefällen, wenn der entsprechende Vorgesetzte einen Beamten für dienstunfähig hält. Als dienstunfähig können Beamte laut Gesetzt unter anderem dann gelten, wenn sie infolge einer Erkrankung innerhalb von sechs Monaten mehr als drei Monate keinen Dienst geleistet haben und keine Aussicht darauf besteht, dass sie innerhalb von weiteren sechs Monaten wieder voll dienstfähig werden.

In seiner Antwort auf eine frühere Anfrage Gantzers weist das Kultusministerium darauf hin, dass medizinische Untersuchungen nötig sind, um eine Prognose über die Dienstfähigkeit zu stellen. Diese seien im Ismaninger Fall noch nicht abgeschlossen; noch im November soll eine weitere Untersuchung stattfinden. Zum jetzigen Zeitpunkt, so das Ministerium, könne noch nicht abgesehen werden, ob die Rektorin im Laufe des Schuljahrs 2015/16 "sukzessiv ihre Aufgabenbereiche wieder übernehmen kann". Nach Einschätzung der Regierung von Oberbayern handelt es sich bei der vorliegenden Situation in Ismaning um einen Einzelfall.

© SZ vom 04.11.2015 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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