In der Parksiedlung:Alte Schule völlig neu

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Oberschleißheim behebt nicht nur Brandschutzmängel

Im Zuge des anstehenden Anbaus eines Kinderhorts an die Oberschleißheimer Grundschule in der Parksiedlung war die Schule im vergangenen Jahr eher zufällig zur Baustelle geworden. Bei bauvorbereitenden Maßnahmen waren gravierende Mängel beim Brandschutz erkannt worden. Nach der Behebung der akuten Defizite will das Rathaus jetzt aber gleich Nägel mit Köpfen machen. "Wenn wir schon dran sind, sollten wir auch weitermachen", hatte Bürgermeister Christian Kuchlbauer (FWG) im Sommer beim Blick auf abgehängte Decken und geöffnete Leitungsschächte gesagt, "wir wollen die Schule auf einen modernen Stand bringen". Jetzt hat der Gemeinderat die Planung für die Umgestaltung einmütig auf den Weg gebracht.

"Zur Ermöglichung eines zeitgemäßen Schulbetriebs sind Anpassungen der Schulgebäude an moderne Unterrichtsmethoden notwendig", hat das Gemeindebauamt nach mehreren Besprechungen mit der Schulleitung analysiert. Ziel der Neustrukturierung sei es dabei, "zusammenhängende Funktionseinheiten und klare Strukturen zu schaffen". Dadurch ergäben sich "funktionale und haustechnische Vorteile". So sollen beispielsweise auch multifunktionale Kursräume in ausreichender Anzahl "als zusätzliches Angebot für moderne Unterrichtsformen" eingerichtet werden.

Im Rathaus wurden dazu nun die beiden separaten Schulgebäude völlig neu gedacht und ihr Innenleben neu aufgestellt. Weil die Bausubstanz hervorragend sei und die modernen Anforderungen der Schule mit der Neustrukturierung erfüllt werden könnten, hat sich der Gemeinderat für diese interne Optimierung entschieden. Voraussetzung dafür ist die komplette Nutzung beider Schulgebäude für die Grundschule. Nachdem bereits die Geschäftsstelle der Volkshochschule aus dem sogenannten "roten Schulhaus", dem künftigen Nebengebäude, ausgezogen ist, müssen für die Neuordnung auch der Kinderpark der Nachbarschaftshilfe, der EDV-Schulungsraum der VHS sowie einzelne Lagerflächen von Vereinen weichen.

Im Hauptgebäude werden dann künftig zehn Klassenzimmer mit jeweils gut 70 Quadratmetern Fläche auf der Ostseite der Flure angeordnet. Jeweils zwei Klassenzimmer bilden eine Einheit und sind durch eine Tür verbunden. Dazu gibt es für spezielle Unterrichtsformen vier Kursräume mit etwa 35 Quadratmetern und zwei weitere mit annähernd 80 Quadratmetern. Diese beiden wären bei einer Erweiterung der Schule dann gleich als zusätzliche Klassenzimmer nutzbar. Alle Verwaltungs- und Lehrerzimmer sind auch im Hauptgebäude angebracht, auf der Westseite des zentralen Flurs durch das lang gestreckte Gebäude. Der bisherige Kinderpark wird zum Lehrerzimmer mit Platz für 28 Lehrer.

Im Nebengebäude werden aus zwei Etagen je zwei Klassenzimmer errichtet, die über einen dazwischenliegenden, gemeinsam nutzbaren und nochmal unterteilbaren Kursraum verbunden sind und damit maximale Flexibilität in der Nutzung ermöglichen. Die räumliche Forderung von 1,5 Klassenzimmern pro Ganztagsklasse kann mit diesem Angebot nachgewiesen werden. Auf den beiden Etagen gibt es je einen weiteren Raum in Klasszimmergröße, der nach Bedarf als Kursraum, Ruheraum oder weiteres Klassenzimmer verwendet werden kann.

Die verbleibenden Flächen in diesen beiden Etagen werden als "Teamstation" und für die Jugendsozialarbeit genutzt. Im Erdgeschoss wurde vor Jahren teuer eine Mensa mit Ausgabeküche nachgerüstet. Zudem befinden sich hier Fachräume wie ein Werkraum oder ein Heimat- und Sachkunderaum. Eingebaut werden muss noch ein Lift, der die Barrierefreiheit des Gebäudes sicherstellt, ebenso wie ein Behinderten-WC.

Ergänzend würden nach dem gerade laufenden Anbau des Kinderhorts die Freianlagen völlig neu geordnet. Der Anbau krempelt den bisherigen Pausenhof um, zudem haben dieser Neubau und die Baustelle der neuen Ortsmitte nördlich des Schulgeländes die Wegeführung verändert. Die bisher nutzbaren Freiflächen wurden dadurch um rund 600 Quadratmeter verringert. Die südliche Zufahrt wird nun neu gestaltet und an beiden Seiten des Schulgeländes werden überdachte Zugänge und Fahrradstellplätze angelegt. Das abgesenkte Gelände neben dem Gymnastikraum wird als Pausenraum überdacht.

Der Gemeinderat hat jetzt die konkrete Planung für diese vorgesehenen Maßnahmen in Auftrag gegeben. Parallel zur Baustelle des Hortanbaus, der bereits Anfang 2019 in Betrieb gehen soll, sind für heuer auch noch erste Arbeiten vorgesehen. So wird die Fassade des Hauptgebäudes gereinigt, solange noch das Gerüst für den Anbau steht. Die Schultoiletten werden saniert und als weitere unumgängliche Sofortmaßnahme wird der Werk- und Handarbeitsraum im "roten Schulhaus" erneuert, der vom Schulamt wegen Mängeln schon moniert worden war.

© SZ vom 04.04.2018 / kbh - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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