Hohenbrunn:Zwei Jahre Vorlauf

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Die Rohbauarbeiten für das Haus in Riemerling sind bereits ausgeschrieben, die Baugenehmigung steht noch aus. (Foto: Friso Gentsch/dpa)

In Riemerling entstehen demnächst 25 bezahlbare Wohnungen

Von Angela Boschert, Hohenbrunn

Der im September 2017 beschlossene Neubau bezahlbarer Wohnungen im Hohenbrunner Gemeindeteil Riemerling steht kurz bevor. Die Rohbauarbeiten sind bereits ausgeschrieben. Es fehlt nur noch die Baugenehmigung. Kommt sie wie erhofft, können die Arbeiten Mitte August beginnen und sollen Anfang 2021 abgeschlossen sein.

Um grundlegende Eckdaten wie etwa die Anzahl der Wohnungen oder der Tiefgaragenplätze zu erfahren, musste sich das gemeindliche Bauamt an den Projektleiter wenden. Daniel Bernhardt vom Ingenieurbüro Hitzler Ingenieure aus München sagte, in der Robert-Bosch-Straße würden nun 25 Wohnungen gebaut. Sechs der Ein- bis Vierzimmerwohnungen liegen im Erdgeschoss, 19 in den drei darüber liegenden Geschossen. Drei Wohnungen entsprechen der DIN-Norm "barrierefrei" und zwei sind "rollstuhltauglich". Bereits im Januar wurde eine Sechszimmerwohnung aus der Planung gestrichen. Im Erdgeschoss soll außerdem das "Wichtelhaus", eine Betreuungseinrichtung für bis zu 36 Kinder unter drei Jahren, einziehen. Sie ist derzeit noch in der Sommerstraße untergebracht. In einer Tiefgarage sind 41 Stellplätze für Autos sowie 22 Plätze für Fahrräder vorgesehen.

In die Wohnungen sollen jüngere Gemeindebürger, junge Familien und Senioren oder auch Mitarbeiter der Gemeinde einziehen. Die Monatsmiete für die Wohnungen beträgt 10,50 Euro pro Quadratmeter zuzüglich 40 Euro für einen Tiefgaragenplatz, der gemietet werden muss. Hierzu versicherte Hohenbrunns Bürgermeister Stefan Straßmair (CSU) auf Nachfrage, in Härtefällen werde man "sicher gerechte Lösungen finden". Die zukünftigen Bewohner können einen Mietzuschuss im Rahmen der einkommensorientierten Förderung, dem EOF-Programm, beantragen.

Für die neuen Wohnungen gelten außerdem die im März vom Gemeinderat einstimmig beschlossenen "Richtlinien zur Vergabe von Mietwohnungen der Gemeinde Hohenbrunn". Die Gemeinde erhält einen Zuschuss der Regierung von Oberbayern aus dem Programm zur Schaffung von Mietwohnraum und ein zinsgünstiges Darlehen bei Gesamtkosten von aktuell 9,4 Millionen Euro für das Projekt.

Die neuen Wohnungen liegen südlich des Gewerbegebiets Riemerling, zwischen der Rosenheimer Landstraße (Staatsstraße 2078) und dem Zehnerwald. Der Straßenlärm liegt tagsüber und nachts vier Dezibel über der erlaubten Höchstgrenze. Statt einer zwei Meter hohen Schallschutzwand, die nur im Erdgeschoss Lärm wegnähme, sollen schallisolierende Fenster den Lärm in den zur Straße hin liegenden Funktionsräumen wie Küche oder Bad mindern.

Außer der Lärmproblematik sieht die Wählergruppe Hohenbrunner Bürgerforum erhebliche Gefahren für Fußgänger und Radfahrer durch den Lieferverkehr für das nahe Gewerbegebiet. Daher hatte die Gruppierung Tempo 30 in der gesamten Robert-Bosch-Straße beantragt. Das lehnte der Bauausschuss Ende vergangenen Jahres mehrheitlich ab. Dagegen stimmte das Gremium mehrheitlich dafür, einen Verkehrsplaner hinzuzuziehen und über die Einrichtung von Parkbuchten entlang der südlichen Seite der Straße nachzudenken, um auch die Parkplatzsituation zu verbessern. Allerdings ist noch offen, ob ein Zebrastreifen auf Höhe der Münchner Straße eingerichtet werden kann. Die Zahl der Querungen ist zu gering.

Das Bürgerforum will Alternativen vorschlagen. Seine Bürgermeisterkandidatin Pauline Miller erklärte, die bereits vor vielen Jahren gegründete Interessensgemeinschaft Appeltwiese wolle "wegen der Verkehrsgefahren wieder tätig werden". Ob das eine weitere Verzögerung des Projekts bedeutet, bleibt abzuwarten. Der Baubeginn für die Wohnungen ist derzeit für Mitte August vorgesehen. "Wir sind froh, dass es endlich losgeht und zusätzliche gut bezahlbare Wohnungen geschaffen werden", sagt Regina Wenzel von der SPD bewusst im Indikativ.

© SZ vom 07.08.2019 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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