Hohenbrunn:Wenn der Wasserableser nicht klingelt

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Ist die Wasserrechnung unerklärlich hoch, darf der Verbrauch geschätzt werden. (Foto: dpa)

Gemeinde Hohenbrunn erwägt Übertragung des Verbrauchs per Funk

Die Gemeindeverwaltung möchte ein elektronisches Funkauslesesystem für die Wasserzähler anschaffen. Bei einem solchen System wäre deutlich weniger Personal für die jährliche Erfassung des Wasserverbrauchs nötig, erläuterte Gemeindemitarbeiter Andreas Krieg. Lediglich mit einem Laptop, einer Funkantenne sowie spezieller Hard- und Software ausgestattet könnte ein Mitarbeiter die Straßen abfahren und vom Auto aus die Daten abrufen. Ein Zugang zu den Wohnungen wäre nicht mehr erforderlich und durch die Einsparung bei den Personalkosten wäre das "auf alle Fälle wirtschaftlich interessant für die Gemeinde", so Krieg.

Die Sicherheit des Systems, war eine zentrale Frage bei der Beratung durch den Gemeinderat. Insbesondere stellte sich die Frage, ob sich Unbefugte die Komponenten kaufen, den aktuellen Verbrauch messen und daraus dann schließen könnten, ob jemand zu Hause ist oder nicht. Und ob andererseits die Übertragungsfrequenz in den Kellern nicht zu schlecht sei, so die Befürchtung von Jimmy Schulz (FDP). Genauere Zahlen für die Investition wünschte sich Dritte Bürgermeisterin Regina Wenzel (SPD), die lieber noch etwas abwarten möchte, um auf die Erfahrungen in anderen Gemeinden zurückgreifen zu können.

In jedem Fall sei die Bevölkerung gut über so ein System zu informieren, so der Tenor. "Man muss eine gute Öffentlichkeitsarbeit unbedingt einplanen", sagte auch Andreas Krieg. Ohnehin könnte künftig so nur das Hohenbrunner Wasser ausgelesen werden, das von den Stadtwerken München gelieferte Wasser in einem Teil von Riemerling beträfe es nicht. Wolfgang Schmidhuber (Grüne) fehlten, ebenso wie anderen Ratsmitgliedern, noch Informationen über die neue Technik. Deshalb wurde die Entscheidung über die Umstellung vertagt.

Elektronische Funkauslesesysteme sind nach Angaben der Gemeindeverwaltung seit fünf bis sechs Jahren auf dem Markt, drei verschiedene Modelle werden zurzeit getestet.

© SZ vom 17.06.2015 / ceng - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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