Hohenbrunn:Verzicht auf Wettbewerb

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Hohenbrunner Schulcampus soll architektonisch entwickelt werden

In den nächsten Jahren wird in Hohenbrunn viel gebaut: Auf dem Schulcampus im Ortsteil Riemerling-Ost sollen eine Turnhalle, ein Schwimmbad und die Mittagsbetreuung entstehen. Auf dem Areal befindet sich zudem die Grundschule, ein Hort, ein Kindergarten und die Mittelschule. Für einen Architekten alleine eine große Herausforderung, findet das Bürgerforum. Deshalb hat Pauline Miller im Gemeinderat beantragt, für das Projekt einen Architektenwettbewerb zu initiieren. Doch der lehnte das ab.

"Der Standort ist sehr eng. Der Architekt muss deshalb viel Kreativität mitbringen. In anderen Gemeinden sieht man, dass das im Wettbewerb besser klappt", sagte Pauline Miller. Vor allem hätte ein Wettbewerb viel Transparenz bedeutet. Über einen Entwurf hätten die Bürger aber trotzdem nicht entscheiden können. Normalerweise setzt sich die Jury eines solchen Wettbewerbs aus Architekten und aus Mitgliedern des Gemeinderats zusammen. Gemeinsam bestimmen sie einen Siegerentwurf. "Wir sind trotzdem nicht dazu verpflichtet, den ersten Platz zu nehmen. Die Entscheidung, welcher Entwurf realisiert wird, liegt immer beim Gemeinderat", sagte Miller. "Aus unserer Sicht wurde jedenfalls eine Riesenchance vertan."

Bürgermeister Stefan Straßmair (CSU) sieht das anders. "Ich würde eher sagen, wir haben gerade noch einmal Glück gehabt." Grundsätzlich, sagte er, könne ein Wettbewerb sinnvoll sein - zum Beispiel bei der architektonischen Neuplanung eines Viertels. Doch beim Schulcampus sei dies anders. "Hier steht die Funktionalität im Vordergrund. Wir wollen ja keinen Glaspalast." Beim Campus ist es laut Straßmair wichtig, einen Entwurf mit einem Architekten gemeinsam zu erarbeiten - besonders, weil viele Faktoren noch nicht feststehen. "Wir wissen noch nicht, ob es eine Zwei- oder eine Dreifach-Turnhalle werden wird oder wie die Mittagsbetreuung genau aussehen soll", sagte er. "Wenn wir uns für einen Wettbewerb entscheiden, sind wir an die Entwürfe der Architekten gebunden und können darauf keinen großen Einfluss mehr nehmen." Transparent aber sei das Verfahren. "Wir haben uns darauf geeinigt, dass alle Mitglieder des Bauausschusses die Planer gemeinsam auswählen."

© SZ vom 23.04.2016 / chrh - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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