Hohenbrunn:In vier Jahren zur Realschule

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Bürgermeister Straßmair will die Planung rasch vorantreiben

Von Stefan Galler, Hohenbrunn

In Hohenbrunn krempeln sie die Ärmel hoch: Seit Freitagmittag ist klar, dass die Gemeinde eine neue Realschule bekommt. Und da die Zeit drängt, weil die Realschule in Neubiberg aus allen Nähten platzt, soll nun so schnell wie möglich losgelegt werden. Denn im Gegensatz zum unterlegenen Konkurrenten Höhenkirchen-Siegertsbrunn steht man in Hohenbrunn am Anfang der Planungen. "Ich hoffe, dass wir in zwei Jahren anfangen können zu bauen und weitere zwei Jahre später fertig sind", sagt Bürgermeister Stefan Straßmair (CSU) und verweist auf viele Unwägbarkeiten: "Bei so einem Projekt kannst du nie vorhersagen, wie lange die Umsetzung dauert."

Zunächst einmal will der Gemeinderat in zwei außerplanmäßigen Klausursitzungen Ende März alle verwaltungsrechtlichen Belange klären. Dabei wird es auch um die Entwicklung des Wohngebiets "Westlich der Bahn" gehen, in das die Schule eingebettet werden soll. Außerdem will man die Umwidmung des Geländes in eine Schulbedarfsfläche auf den Weg bringen und entscheiden, welchen Umfang das zu erwerbende Gebiet für die Realschule haben soll. Zur Verfügung stünden 25 000 Quadratmeter, dazu weitere 15 000 Quadratmeter für Außenflächen. Auch die Montessorischule, mit der man einen gemeinsamen Campus anstrebt, hat einen Platzbedarf von 10 000 Quadratmetern angemeldet: "Da hängt noch vieles im Detail", sagt Straßmair, der auf die Beantwortung der Fragen durch eine vom Zweckverband angestoßene Machbarkeitsstudie hofft. "Wie soll die Schule gebaut werden, wie kann man die Montessorischule andocken - diese Dinge wird die Studie klären."

Der Bürgermeister wird nach den Klausuren in die detaillierten Verhandlungen über den Grundstückskauf einsteigen. Vom Eigentümer liegt eine eindeutige Absichtserklärung vor, dass er bereit ist, das Areal zu veräußern. "Es muss sich niemand Sorgen machen, dass das nicht klappt", sagt Straßmair, schließlich sei die Nachfrage nach einer Schulfläche nicht groß. Unklar sei der Preis, aber dazu werde ein Gutachten in Auftrag gegeben.

Unterdessen muss noch eine Genehmigung der Schule durch das Kultusministerium eingeholt werden. Laut Landrat Christoph Göbel (CSU) sollte das aber reine Formsache sein, weil bereits eine Genehmigung für Höhenkirchen-Siegertsbrunn vorliegt und die prognostizierten Schülerzahlen für den nun gewählten Standort eher höher seien.

Mit großer Sorgfalt will der Bürgermeister den Dialog mit den Bürgern zum Schulneubau angehen, eine Forderung, die auch von der Gemeinderatsfraktion ÜWG-Freie Wähler/Bürgerforum immer wieder erhoben wird. "Wir werden alle Sorgen der Leute aufnehmen, etwa auch, was den zusätzlichen Verkehr angeht", sagt Straßmair. Die Grünen wiederum fordern, dass nun der seit 15 Jahren fällige barrierefreie Ausbau des S-Bahnhofs vorankommt. "Es gibt eine Planungsvereinbarung mit der Bahn, wir werden den Ausbau selbst anpacken und erhalten 50 bis 60 Prozent der Kosten erstattet", so Straßmair.

© SZ vom 03.03.2021 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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