Hohenbrunn:Gegen den Mietwucher

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Hohenbrunn wird Mitglied der Awo-Baugenossenschaft

Die Gemeinde Hohenbrunn wird sich mit einer Stammeinlage von 22 500 Euro an der AWOhnbau-Genossenschaft Landkreis München eG beteiligen. Der Gemeinderat folgte damit einem Antrag der SPD-Fraktion. Die Genossenschaft wurde im vergangenen Jahr gegründet - vor dem Hintergrund steigender Mieten in und um München soll erschwinglicher Wohnraum geschaffen werden für Bürger mit geringen und mittleren Einkommen, wie Projektleiterin Mindy Konwitschny den Hohenbrunner Lokalpolitikern erläuterte. Zur Zielgruppe zählen Menschen mit sozialen Berufen ebenso wie Mitarbeiter der Kommunen oder anerkannte Asylbewerber, die auf dem freien Wohnungsmarkt wenig Chancen haben.

Das Konzept sieht so aus: Die Gemeinde stellt ein Grundstück zur Verfügung, das auch weiterhin in deren Eigentum bleibt. Die Genossenschaft übernimmt die Planungskosten, die Kommune hat das Belegungsrecht. Jeder Mieter kauft Genossenschaftsanteile - ein Weg, um die Verantwortung für das Mieteigentum zu stärken und den Bürgern einen Weg zu "Eigentum" und Mitbestimmung zu ebnen. Die Gemeinde tritt selber nicht als Bauherr und Vermieter auf, kann aber auf diese Weise Bürgerprojekte fördern wie beispielsweise Mehrgenerationen-Häuser. Auch die Arbeiterwohlfahrt (Awo) profitiert: So können in den Häusern Kitas oder Bewohnerzentren integriert und Wohnraum für eigene Mitarbeiter bereit gestellt werden. Derzeit gibt es drei konkrete Projektanfragen, weitere Gemeinden müssten Mitglied werden, damit die Genossenschaft eine Zukunft hat.

Im Landkreis existiert bereits Ähnliches: Die Baugesellschaft München Land (BML) wurde 1953 vom Kreis München, der Kreissparkasse München sowie den Gemeinden Garching, Höhenkirchen-Siegertsbrunn, Ismaning, Oberhaching, Taufkirchen und Unterföhring gegründet. Das Stammkapital betrug 53 000 Mark. Mittlerweile sind es 28 Gesellschafter, das Stammkapital stieg auf 105 Millionen Euro (Stand 2014). Die BML verwendet die erwirtschafteten Erträge für den Wohnungsneubau, die Modernisierung und die Erhöhung der Rücklagen.

© SZ vom 27.03.2015 / ceng - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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