Relativ unproblematisch sind in diesem Jahr die Haushaltsverhandlungen in Hohenbrunn über die Bühne gegangen. Weil die Gemeinde drei Grundstücke für 6,3 Millionen Euro verkauft, kommt sie 2017 ohne eine Aufnahme von neuen Krediten aus. Zufrieden sind trotzdem nicht alle: "Die Verkäufe kaschieren bloß, dass wir sonst eine Lücke gehabt hätten", sagte Martina Kreder-Strugalla von den Grünen und Pauline Miller (Bürgerforum) merkte an, dass die Gemeinde ihr Tafelsilber verkauft habe. "In Zukunft sollten die Bürger mehr miteinbezogen werden."
Kreder-Strugalla sieht vor allem bei den Verwaltungsausgaben Potenzial zum Sparen - alleine die Kosten für das Personal liegen mittlerweile bei fast sieben Millionen Euro, für eine neue Büroausstattung werden beispielsweise 15 000 Euro veranschlagt. Der Finanzausschuss hatte in einigen Sitzungen nach Einsparmöglichkeiten gesucht - mit wenig Erfolg. "Am Ende", sagte Rüdiger Weber von der SPD, "haben wir vielleicht 10 000 Euro gespart."
Dabei kommen die richtig großen Investitionen erst noch auf die Gemeinde zu. Ein Schwimmbad und eine Turnhalle sollen gebaut werden - im Haushalt tauchen für beides bislang nur die Planungskosten auf. Doch schon jetzt ist klar: Die Schulden werden bis 2020 voraussichtlich von heute vier Millionen auf neun Millionen Euro steigen. Gleichzeitig wird die Rücklage in den kommenden vier Jahren schrumpfen: von heute 8,5 Millionen auf 4,4 Millionen Euro.
Kurios ist, dass die Gemeinde in ihrem Haushalt noch mit einer halben Million Euro Einnahmen aus Straßenausbaubeiträgen rechnet. Die werden wohl nicht kommen - das Gremium entschied in der jüngsten Sitzung, den Prozess gegen die Pflicht zur Erhebung dieser Beiträge fortzuführen. Gleichzeitig sind die Kosten für das Gerichtsverfahren mit 10 000 Euro relativ gering angesetzt. Bürgermeister Stefan Straßmair (CSU) sagte dazu nur: "Stand heute ist das plausibel."