Hohenbrunn:Buden ohne Zauber

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Christkindlmarkt findet nur mit reduziertem Programm statt

Von Stefan Galler, Hohenbrunn

Blechbläser, Kinderchor, viel Glühwein und Gedränge vom Vormittag bis in den frühen Abend hinein: Bis 2019 war es Tradition, dass am dritten Adventssonntag auf dem Pfarrer-Wenk-Platz vor dem Rathaus der Hohenbrunner Christkindlmarkt stattfand. Die Pandemie hat diese Veranstaltung wie so viele andere im vergangenen Jahr verhindert. Und auch 2021 wird es den Weihnachtsmarkt nur in extrem reduzierter Form und auf mehrere Abende verteilt geben, wie der Gemeinderat mit 13 zu 8 Stimmen beschlossen hat.

Stefan Straßmair (CSU) hatte schon zu Beginn der Debatte klargestellt, dass man Abstriche machen müsse: "Dass da Kinder auf dem Platz stehen, und ich lasse die Weihnachtslieder singen, das sehe ich nicht", sagte der Bürgermeister, betonte aber auch, dass er einem veränderten Konzept gegenüber aufgeschlossen wäre. Von Seiten der Hohenbrunner Vereine seien die Reaktionen auf den Vorschlag, den Markt im Großen und Ganzen ohne Einschränkungen stattfinden zu lassen, gemischt gewesen: "Die einen haben gesagt, sie seien dabei, wenn wir ein Hygienekonzept hinbekommen, andere nicht." Klar sei, dass es ohne Abstandsregelungen nicht gehe, so der Rathauschef weiter.

Einige Gemeinderäte sprachen sich dafür aus, das Event trotz Corona möglichst so stattfinden zu lassen wie vor dem Ausfall 2020. Der CSU-Fraktionsvorsitzende Anton Fritzmaier etwa sagte, er würde es begrüßen, den Markt "auch ohne Kasperltheater und Kindersingen" zu veranstalten: "Die Leute würden mal wieder rauskommen, und es wäre schön, wenn man sich wieder trifft. Ich denke auch, dass der Andrang womöglich nicht so groß wäre, weil einige Leute vielleicht Bedenken haben." Pauline Miller (Bürgerforum) argumentierte ähnlich: "Durch ein Zusammenkommen der Menschen würde das Gemeindeleben neue Energie bekommen, das ist sehr wichtig."

Als Alternative brachte Straßmair einen "Winterzauber" ins Spiel: "An gewissen Abenden im Advent ein paar Buden vor dem Rathaus" aufzustellen, also nur wenige Stände, etwa mit Glühwein- und Bratwurstverkauf, und einem Angebot für Weihnachtsschmuck. "Das wäre ein Kompromiss", sagte er und überzeugte damit die Mehrheit des Gremiums. Die Verwaltung wird nun ein entsprechendes Konzept ausarbeiten.

© SZ vom 27.10.2021 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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