Hohenbrunn:Ausschuss segnet Supermarkt ab

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Knappe Mehrheit trotz Bedenken von Grünen und Freien Wählern

Von Stefan Galler, Hohenbrunn

Der Bauausschuss der Gemeinde Hohenbrunn hat am Donnerstagabend den Weg bereitet für den zeitnahen Bau eines Supermarktes und eines Ärztehauses an der Putzbrunner Straße in Nachbarschaft zum Sportgelände des TSV Hohenbrunn. Mit 6:4-Stimmen segnete das Gremium den Bauantrag des Investors ab, die Sitzung fand im Mehrzweckraum und in Teilen der Aula der Grundschule Riemerling statt, um großen Abstand zwischen den Teilnehmern zu gewährleisten. Die Zahl der Zuhörer wurde aus Platzgründen beschränkt. Der Grüne Wolfgang Schmidhuber hatte seine Teilnahme wegen der Corona-Krise abgesagt mit der Begründung, dass er die Dringlichkeit einer Ansetzung vor Ostern nicht sehe. Ähnlich hatten die Ausschussmitglieder von ÜWG-Freie Wähler/Bürgerforum argumentiert, dennoch waren sie der Sitzung nicht ferngeblieben.

"Wir haben von Gemeindeseite unsere Hausaufgaben gemacht, jetzt muss der Landkreis das Vorhaben genehmigen und dann wird hoffentlich zügig angefangen zu bauen", sagte Bürgermeister Stefan Straßmair (CSU) auf SZ-Nachfrage. "Ich rechne damit, dass die Einrichtungen im Laufe des nächsten Jahres eröffnet werden, wenn niemand den Ablauf mehr behindert." Damit spielt der Rathauschef auf eine Normenkontrollklage an, die Egid Schulz, Seniorchef des benachbarten Autohauses, gegen das Bauvorhaben beim Oberverwaltungsgericht angestrengt hat. Für Planung und Fertigstellung der zusätzlich auf dem Grundstück vorgesehenen Wohnbebauung hat der Investor fünf Jahre Zeit.

Während die vier CSU-Vertreter im Bauausschuss ebenso wie Straßmair und Morten Schwegler (SPD) für die Annahme des Bauantrags stimmten, votierten die drei Räte der Freien Wähler und die Grüne Gisela Pfaller dagegen. "Wir wollen klarstellen, dass wir sehr wohl für das Projekt sind", sagte Pauline Miller (Bürgerforum). "Aber wir können nicht zustimmen, weil der gesamtheitliche Blick mit der Planung der verkehrlichen Infrastruktur immer noch fehlt und wir als Gemeinde dafür die Kosten tragen müssen." Nach wie vor monieren Miller und ihre Fraktionskollegen, dass das vom Staatlichen Bauamt Freising geforderte Sicherheitsaudit bezüglich der verkehrlichen Situation im Kreuzungsbereich beim Sportgelände nicht vor dem Beschluss des Bauausschusses stattgefunden habe. "Der Planer wird das anschauen lassen und gemeinsam mit dem Straßenbauamt die beste Variante umsetzen", entgegnet Straßmair. "Und wenn kein Kreisverkehr geht, dann müssen wir eben mit einer Ampel leben."

© SZ vom 04.04.2020 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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