Hohenbrunn:Auch für Nichtschwimmer

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Das neue Hallenbad bekommt Kinderbecken

Das neue Riemerlinger Schwimmbad wird nun doch ein separates Kinderbecken bekommen. Das steht für den Hohenbrunner Gemeinderat außer Zweifel, wie die jüngste Sitzung ergab. Das Gremium nahm die Kostensteigerung um etwa 900 000 Euro gegenüber der Kalkulation von Dezember 2017 hin.

Im März 2022 soll das neue Schwimmbad in Betrieb gehen können. Den Vorschlag, es ohne ein separates Kleinkindbecken zu errichten, wodurch 206 000 Euro gespart würden, lehnte der Gemeinderat einmütig ab. Kleinkinder könnten auch das Lehrschwimmbecken nutzen, weil es einen Hubboden für verschiedene Wassertiefen habe, erklärte Bürgermeister Stefan Straßmair (CSU) den Sparvorschlag aus dem Bauamt. Martina Kreder-Strugalla (Grüne) hielt dagegen: Man wolle ein attraktives Schwimmbad, das Kleinkinderbecken mache nur einen geringen Kostenanteil aus. Pauline Miller (Bürgerforum) mahnte, Kinder sollten früh schwimmen lernen. Das sahen alle anwesenden 13 Gemeinderäte genauso.

Sie machten sich stattdessen Sorgen wegen der gestiegenen Handwerkerpreise: Diese liegen zwölf Prozent, also circa 900 000 Euro, über dem Ansatz. Der Markt sei eng, erklärte Projektleiter Jens-Wilhelm Brand. Insgesamt etwa 130 000 Euro billiger wird es dafür bei der Gebäudeleittechnik und den Dämmarbeiten. Der auf Wasserfreizeitanlagen spezialisierte Ingenieur empfahl, jetzt die Gewerke Rohbau, Aufzüge sowie Edelstahlschwimmbecken an die günstigsten Anbieter zu vergeben, die seiner Erfahrung nach für gute Qualität stehen. Andere Gewerke wie etwa Zimmererarbeiten solle man erneut ausschreiben, weil die wenigen Angebote zu teuer seien. Hier lohne es, auf niedrigere Preise zu warten.

Kreder-Strugalla fragte, ob die Kosten bei den zu vergebenden Aufträgen auch um etwa zwölf Prozent höher liegen würden. Bürgermeister Straßmair entgegnete, die Gemeinde habe im Wissen, dass es etwa zehn Prozent teurer werden können, auf einen Kostenpuffer verzichtet. Aber er rechne mit erheblichen Steuerrückerstattungen als Ausgleich. Die Finanzierung des Hallenbads mit Turnhalle und Freisportanlagen sei damit sichergestellt. Kreder-Strugalla warnte dagegen davor, sich die "gewaltige Kostenhöhe schön zu rechnen". Regina Wenzel (SPD) kritisierte die Staatsregierung, Hohenbrunn mit den hohen Kosten alleine zu lassen. Man müsse die anderen Nutzer an den Kosten beteiligen. Die Gesamtausgaben für das Projekt liegen nach vorläufiger Schätzung bei etwa 21 Millionen Euro.

(Anmerkung: In einer früheren Fassung hieß es irrtümlich, Regina Wenzel (SPD) würde die Nachbargemeinden dafür kritisieren, Hohenbrunn mit den hohen Kosten alleine zu lassen. Tatsächlich richtete sich ihre Kritik aber an die Staatsregierung.)

© SZ vom 01.07.2019 / abo - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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