Höhenkirchen-Siegertsbrunn:Wachsendes Problem

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Höhenkirchen-Siegertsbrunn beteiligt sich an Demenz-Initiative

Von Antonia Hofmann, Höhenkirchen-Siegertsbrunn

So wie Kirchheim und Aschheim will sich Höhenkirchen-Siegertsbrunn für das Modellprojekt "Selbstbestimmt leben mit Demenz in der Kommune - Wege gemeinsam gehen" des Landkreises bewerben. Der Gemeinderat entschied sich in seiner jüngsten Sitzung mit 13 zu acht Stimmen für einen entsprechenden Antrag der SPD-Fraktion. Demenz sei "hier im Landkreis ein immer größer werdendes Thema", sagte Zweite Bürgermeisterin Mindy Konwitschny (SPD). In der Bevölkerung sei das Thema noch nicht überall angekommen. Dem Antrag zufolge leiden etwa 4700 Menschen im Landkreis unter einer Demenzerkrankung.

Alle Anwärter bewerben sich mit 4500 Euro. Bekommt eine Gemeinde den Zuschlag, verdoppelt das Landratsamt auf 9000 Euro. Während sich ein Großteil des Gemeinderats für den Antrag aussprach und dabei besonders den Input und die Zusammenarbeit mit den anderen Gemeinden als Chance sah, war einzig die CSU nicht überzeugt. "Manchmal werden wir mit Initiativen vom Landratsamt überflutet", sagte Bürgermeisterin Ursula Mayer (CSU). Man werde mit Zuschüssen geködert. Aber die Arbeit am Ort würde unter den Bedingungen und Anforderungen des Projekts womöglich leiden.

"Wir machen viel", sagte Mayer. Sie schlug vor, den Betrag aus dem kommunalen Haushalt zu finanzieren und ihn direkt in die Arbeit des Ambulanten Senioren Services (ASS) zu investieren. So könne man das "Projekt zu unserem eigenen machen". Andrea Hanisch (CSU) teilte diese Meinung; zudem bezeichnete sie die Bewerbungsgebühr als "aufgebläht". In der nächsten Runde in zwei Jahren könne man sich auch noch bewerben.

Die übrigen Fraktionen waren sich am Ende aber einig, dass ein Gemeinden übergreifendes Projekt die bessere Lösung ist. Ein wichtiger Teil des Projekts sei es, sich zu vernetzen, zusammenzuarbeiten und voneinander zu lernen, sagte Konwitschny. Insgesamt sucht der Landkreis für die erste zweijährige Förderphase des Modellprojekts vier Gemeinden. Ziel des Projekts ist es, langfristige und nachhaltige Strukturen für Demenzkranke zu schaffen, in denen sie weiterhin teilhabend, integriert und beschützt in den Kommunen leben können.

© SZ vom 01.09.2016 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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