Die Grünen-Fraktion im Gemeinderat Höhenkirchen-Siegertsbrunn treibt die Angst vor Fracking um. Ein Grund, warum sie in der jüngsten Sitzung des Gremiums einen Antrag stellte, der den Ort vor der umstrittenen Fördermethode von Kohlenwasserstoffen bewahren soll. Bei dem Verfahren wird unter hohem Druck ein Gemisch aus Wasser, Sand und Chemikalien in ein tiefes Bohrloch gepresst, um die Sedimentgesteinsschicht aufzuspalten. Der Hintergrund zum Grünen-Antrag: Die britische Firma Terrain Energy erhielt vom bayerischen Wirtschaftsministerium die Erlaubnis zu geologischen Untersuchung in zwei sogenannten Claims, um mögliche Gas- und Öl-Lagerstätten aufzuspüren. In diese Gebiete fällt auch die Gemeinde Höhenkirchen-Siegertsbrunn.
Für Bürgermeisterin Ursula Mayer (CSU) ist dies kein Grund zur Besorgnis: "Das ist ein Antrag, der an der Sache vorbeigeht", sagte sie. Abgesehen davon, dass in dem weitflächigen Kiesboden der Region höchstwahrscheinlich keine Funde zu erwarten seien, könne die Gemeinde zurzeit ohnehin nur abwarten. "Die Aufsuchungserlaubnis hat das Staatsministerium erteilt. Dagegen können wir nichts machen." In einem zweiten Verfahren, falls Probebohrungen anstehen, können die Gemeinden ein Veto einlegen. Die Bürgermeisterin zeigte sich jedoch überzeugt vom Scheitern der Voruntersuchungen.
Eine Haltung, die Grünen-Politikerin Gudrun Hackl-Stoll nicht nachvollziehen kann: "Die Firma Terrain Energy hat sich optimistisch geäußert, dass sie Öl und Gas finden werden." Parteikollegin Luitgart Dittmann-Chylla beharrte darauf, dass der Gemeinderat zumindest ein Meinungsbild gegen Fracking als Fördermethode einholen solle. Mit Erfolg: Das Gremium hielt fest, dass sich die Verwaltung grundsätzlich gegen Fracking aussprechen und einer möglichen Förderung entgegentreten solle.