Höhenkirchen-Siegertsbrunn:Plädoyer für die "kleine Lösung"

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Clemens Preißler vom TC Höhenkirchen schlägt preisgünstige Plätzesanierung vor

Von Antonia Hofmann, Höhenkirchen-Siegertsbrunn

Im Bauausschuss und im Gemeinderat von Höhenkirchen-Siegertsbrunn ist bereits ausführlich über den großen Wunsch des TC Höhenkirchen diskutiert worden, eine finale Entscheidung über die Sanierung der Tennisplätze ist jedoch noch nicht gefallen. Clemens Preißner, seit 2013 Vorsitzender des Clubs, hofft, dass es bald los geht. Gleich im Herbst dieses Jahres müsste mit den Sanierungsarbeiten begonnen werden, damit die neue Saison planmäßig im April kommenden Jahres beginnen könnte, sagt er während eines Rundgangs über die Anlage. Dem im Wege standen bis jetzt die ersten beiden Kostenschätzungen für die Sanierung. Auf 600 000 Euro käme die Gemeinde die vom ersten Landschaftsplaner vorgeschlagene Variante einer ganzheitlichen Sanierung.

In der Gemeinderatssitzung Anfang Februar löste diese Summe bei vielen Mitgliedern Unverständnis aus. Der Investitionsrahmen der Gemeinde beträgt für das Jahr 2016 7,4 Millionen Euro. Das Geld soll zum Beispiel in den denkmalgeschützten Apothekenbau, ein neues Gerätehaus für die Feuerwehr oder die Erschließung des neuen Gewerbegebietes fließen. Mehrere Hunderttausend Euro für den örtlichen Tennisclub - Kämmerin Christine Schmidt sprach in Anbetracht dieser Summe von "einem Wahnsinn". Eine zweite Schätzung sollte den Betrag drosseln, fiel dann allerdings überraschend noch höher aus.

Seit 1979 gibt es den Sportverein in Höhenkirchen. "Mehrere Tennisbegeisterte" der Spielvereinigung Höhenkirchen hätten zusammen begonnen und zuerst Plätze des damaligen Betreibers Toni Sperk gemietet, erklärt Preißner. Heute verzeichnet der Tennisclub 300 Mitglieder, es gibt elf Erwachsenenmannschaften und acht Jugend-Teams. Mehr als zwei Drittel der Mitglieder wohnen in der Gemeinde Höhenkirchen-Siegertsbrunn. Kleinere Sanierungsarbeiten hatte der Verein in der Vergangenheit aus Eigenmitteln finanziert. Nun werden Neuerungen erneut nötig - zumindest in Teilen.

So lautete auch der Tenor im Gemeinderat. Schon allein als fairen Tausch für die vier gut ausgestatteten Plätze, die der TC vor zwei Jahren für den Bau des neuen Hockeyplatzes bereitwillig abgegeben hatte, findet auch Bürgermeisterin Ursula Mayer (CSU), dass dem Tennisverein geholfen wird. Im Zuge des Baus der Kunstrasenplätze wurden auch die Außenanlagen des Vereinsheims des TC neu gestaltet, die neue Wegführung zur Sportanlage kommt dem Verein ebenso zu Gute.

Die Sanierung der Tennisanlage war als zweite Stufe der Neugestaltung des Sportplatzgeländes gedacht. Im Gemeinderat wurde nunmehr gefordert, das Sanierungskonzept noch einmal auf Einsparmöglichkeiten hin zu überprüfen. Clemens Preißner kennt diese Möglichkeiten. In einer Sitzung des Bauausschusses Anfang März dieses Jahres erklärte er, die Schätzungen fielen seiner Meinung nach deshalb so hoch aus, weil bei den Planungen alle sieben Plätze, eine vollständige Erneuerung der Ziegelmehlschichten und aller Zäune sowie die Entwässerung der angrenzenden Tennishalle, die gar nicht vom TC betrieben wird, mit einbezogen worden seien. Eine Sanierung der ganzen Anlage sei aber aus seiner Sicht nicht zwingend notwendig, sagt Preißner. Die Plätze eins bis drei hätten eine intakte Unterflurberegnung, auch die Zäune seien größtenteils in Ordnung. Preißner schlägt vor, die Ausgaben auf die nötigen Maßnahmen zu reduzieren, die auch die aufgegebenen vier Plätze hatten: Eine Unterflurberegnungsanlage und Oberflächenentwässerung sowie eine neue Zaunreihe für die Plätze vier bis sieben.

Auf den ersten drei Plätzen müsste nur ein Teil des Zaungeflechts und ein angrenzender Weg erneuert werden. "Wir können hier Tennis spielen, mehr wollen wir nicht", sagt Preißner. Ein Eingriff in die Spielflächen sei nicht notwendig. "Die kleine Lösung", so sagt er, "reicht aus".

Sein Vorschlag würde, in Euro und Cent gerechnet, einen erheblichen Unterschied machen. "Mit 130 000 Euro in diesem Jahr und noch einmal 130 000 Euro für die Sanierungsarbeiten Anfang kommenden Jahres sollte das machbar sein", sagt er. Auch Bürgermeisterin Ursula Mayer ist in dieser Hinsicht guter Dinge und würde diesen Weg auch begrüßen. Im Bauausschuss müsse nun noch einmal beraten werden, sagt sie. Ende April könnte eine Entscheidung fallen. "Und dann schauen wir, wie weit wir mit dem Geld kommen" , sagte Mayer.

© SZ vom 18.04.2016 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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