Höhenkirchen-Siegertsbrunn:Neue Halle für die Feuerwehr

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Das Gerätehaus in Siegertsbrunn ist zu alt und entspricht nicht mehr den Standards

Von Sabine Oberpriller, Höhenkirchen-Siegertsbrunn

Vor zehn Jahren war eine Renovierung oder ein Neubau aus Sicht des Kreisfeuerwehrtags langfristig notwendig. Im Prüfungsbericht von 2009 mittelfristig. Das ist mittlerweile untertrieben. Die Freiwillige Feuerwehr Siegertsbrunn braucht ein neues Gerätehaus.

Aktuell sind im Gerätehaus fünf Fahrzeuge und zwei Anhänger untergebracht. Der Platz reicht allerdings nicht. Teilweise müssen die Fahrzeuge hintereinander abgestellt werden. "Das ist heute nicht mehr zulässig", sagt Kommandant Sebastian Walch. Wenn ein Fahrzeug nicht anspringe, blockiere es das dahinter geparkte. Zudem ist eine weitere Vergrößerung des Fuhrparks nicht ausgeschlossen. Mit 95 aktiven Mitgliedern ist die Siegertsbrunner Feuerwehr eine der mitgliederstärksten in der Umgebung.

Aus öffentlichen Parkhäusern ist die Situation bekannt: die engen Parkbuchten sind nicht mehr für die immer größer werdenden Fahrzeuge geeignet. Mit ähnlichen Problemen hat die Feuerwehr zu kämpfen. Auch die Einsatzwagen sind im Lauf der Zeit immer größer geworden, sodass die Abgase aus den Auspuffen direkt in die Spints der Einsatzkräfte geblasen werden. Der Zustand des Gebäudes ist derart desolat, dass Walch eine Art Galgenhumor an den Tag legt, als er sie vor dem Gemeinderat schildert.

Restaurieren? Abreißen und neu bauen? An der Stelle, an der sich die Feuerwache befindet, ist ein größerer Bau undenkbar. An- und Abfahrtswege dürfen sich nach neuen Vorschriften nicht kreuzen. Das ist für die Siegertsbrunner nicht einzuhalten. Es fehlt der Platz - und nebenan befindet sich der Kindergarten. "Das ist schlicht gefährlich", sagt Walch. Es sei zwar nett, wenn die Kinder herüberwinkten, sobald der Alarm losgehe. "Am Ende der Betreuungszeit laufen sie allerdings über die Straße, was passieren kann, muss ich nicht erklären", sagt Walch. Es gibt eine Bevölkerungsgruppe, die nicht nur gefährlicher ist, sondern schlicht fahrlässig: Die Eltern. "Regelmäßig parken sie uns sogar die Feuerwehreinfahrt zu", sagt Walch. Eine Katastrophe im Ernstfall.

Einen Neubau stellt sich die Feuerwehr an der Ecke Egmatinger Straße und Kirchenweg vor. Sie hat für den Gemeinderat schon einige Vorarbeit geleistet und unter anderem verschiedene Gerätehäuser anderer Feuerwehren besucht. Mit Blick auf die knappe Gemeindekasse würde sich die Truppe mit einer Stahlindustriehalle begnügen. Notwendig ist dabei ein Anbau für Aufenthalts- und Schulungsräume. Ein Wunsch der Feuerwehrler ist zudem ein Schlauch- und Übungsturm, an dem das Ausfahren der Drehleiter und die Absturzsicherung geprobt werden kann.

Was Zuschüsse durch den bayerischen Landesverband der Feuerwehr angeht, so wäre der Zeitpunkt jetzt günstig. Er hat sie um 20 Prozent erhöht. Die Kosten eines Neubaus schätzt Walch auf bis zu 4,5 Millionen Euro.

© SZ vom 17.11.2015 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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