Angesichts der angespannten Lage bei den Betreuungsplätzen für Kinder in Höhenkirchen-Siegertsbrunn ist für einige Eltern die Nachricht eine Erlösung: Im ersten Geschoss des Kinderhauses "Am Hart 6" wird eine Großtagespflege mit zertifizierten Tagesmüttern eingerichtet, in der in zwei Gruppen bis zu 16 Kinder betreut werden können. Der Verein "Kindertraum" wird die neue Einrichtung betreiben, die sich das Haus mit den Kindergruppen der Zwergerlstube teilt. Letztere hat erst im November das gemeindliche, zuvor sanierte Gebäude bezogen.
Der Gemeinderat ist in seiner letzten Sitzung im Dezember dem Wunsch des Vereins gefolgt, auch in dem außerhalb des Ortes gelegenen Gebäude nahe dem S-Bahnhof Wächterhof unterzukommen. Bürgermeisterin Ursula Mayer (CSU) hatte sich dafür stark gemacht, weil der Verein aus der Gemeinde über Erfahrung verfüge und vor allem das notwendige Personal mitbringe. Aus Reihen der SPD war auch ins Spiel gebracht worden, günstigen Wohnraum für Erzieherinnen im Obergeschoss des Gebäudes anzubieten und eventuell die Zwergerlstube aufzuwerten.
Das Jugendamt hat mittlerweile die Wohnungen im Obergeschoss begutachtet und hält diese für eine Kinderbetreuung für geeignet. Im Dachgeschoss könnte ein Büro und ein Besprechungszimmer eingerichtet werden. Allerdings soll noch eine Außentreppe als zweiter Fluchtweg geschaffen, und der Garten soll in zwei Nutzungsbereiche aufgeteilt werden. Zweite Bürgermeisterin Mindy Konwitschny (SPD) sagte auf Anfrage, dass das vom Verein vorgelegte Konzept im Gemeinderat auf Zustimmung gestoßen und einstimmig die Einrichtung der Großtagespflege begrüßt worden sei. Eine Nutzungsvereinbarung für den Garten werde noch getroffen. Die Eröffnung ist für 1. März 2020 angepeilt.
Der Verein wird nach eigener Aussage pro Gruppe zwei Tagesmütter einstellen. In Summe könnten damit 16 Kinder in Volltagespflege betreut werden. Sollte die Nachfrage für Volltagespflegeplätze geringer sein, könne eine Teilzeitbetreuung angeboten werden. Eine erfahrene fünfte Tagesmutter werde die Leitung übernehmen und als Springerin fungieren. Die Gemeinde hat zugesagt, die Betriebskosten für das Gebäude und den Sachaufwand zu übernehmen.