Höhenkirchen-Siegertsbrunn:Mängel im Praxistest

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Schallschutz für Musikräume ist einer der Wünsche der Schulleitung des Gymnasiums. Es wurde in Public-Private-Partnership mit dem Baukonzern Hochtief zu einem Festpreis errichtet, weshalb jetzt zu prüfen ist, wie Verbesserungen umgesetzt werden könnten. (Foto: Angelika Bardehle)

Das Gymnasium Höhenkirchen-Siegertsbrunn ist erst fünf Jahre alt und entspricht doch nicht mehr allen Anforderungen. Das sagt die Schule und wünscht sich Nachbesserungen. Ein Ausschuss soll die Liste prüfen

Von Daniela Bode, Höhenkirchen-Siegertsbrunn

Das Schulgebäude des Gymnasiums Höhenkirchen-Siegertsbrunn steht gerade einmal fünf Jahre und schon sieht es aus, als müsste nachgebessert werden. Schulleiterin Claudia Gantke hat sich gemeinsam mit dem Elternbeirat und dem Personalrat mit einem entsprechenden Brief an den Zweckverband weiterführende Schulen im Südosten des Landkreises München gewandt. In einer Liste führen sie darin Änderungswünsche unter anderem zum Sportgelände auf. Das wurde am Donnerstag in der Versammlung des Zweckverbands in der Mensa des Gymnasiums Ottobrunn bekannt. Inhaltlich wurde noch nicht darüber diskutiert. Vielmehr soll nach dem Vorschlag von Christoph Göbel (CSU), Landrat und Vorsitzender des Zweckverbands, das Thema von der Verbandsverwaltung "solide aufbereitet" werden. Am 13. September soll ein Verbandsausschuss einberufen werden, dort soll es besprochen werden.

Wichtigstes Anliegen der Schulfamilie ist die Nachbesserung bei den Sportanlagen. "Es geht uns darum, die Außensportanlagen so aufzustellen, dass hier alle Sportdisziplinen auf dem Niveau bis hin zum Sportabitur möglich sind", sagt Gantke. So fehle beispielsweise eine Hochsprunganlage. Zudem wünschen sich die Schulleiterin und ihre Mitstreiter mehrere kleinere Korrekturen. Dazu zählt beispielsweise die Schalldämmung von Räumen, um sie als Musikzimmer nutzen zu können. Die Schule ist ein musisches Gymnasium. Ziel des Briefs war es laut Gantke, zu zeigen, dass die Schule zwar gut aufgestellt ist, was die Pädagogik angeht, dass das Gebäude in einzelnen Punkten der Prüfung der Praxistauglichkeit aber nicht ganz standhalten kann.

Zweckverbandsvorsitzender Göbel kündigte an, dass erst einmal geprüft werden müsse, was im Rahmen bestehender Verträge erledigt werden könne und wo es sich um kleinere Maßnahmen handle. Er zog in Erwägung, dass bestimmte Anforderungsprofile eingehalten sind, sich aber vielleicht nicht mit der Praxis vertrügen. "Manchen Wünschen schließen wir uns eventuell an, anderen eventuell nicht", sagte er.

Knifflig dürfte es werden, was man angesichts der bestehenden Verträge überhaupt ändern kann. Denn das Gymnasium wurde im so genannten Public Private Partnership (PPP) Verfahren gebaut. Dabei ist der Zweckverband der Eigentümer, aber der Baukonzern Hochtief errichtete das Gebäude zu einem Fixpreis von 33 Millionen Euro und sollte das Gebäude 25 Jahre lang im Auftrag des Zweckverbands betreiben. Es gab damals nicht nur Befürworter, sondern auch Kritiker in der Verbandsversammlung, die befürchteten, dass die einstige Planung irgendwann den Anforderungen an ein modernes Gymnasium nicht mehr entsprechen könnte. Die damalige Zweckverbandsvorsitzende und Landrätin Johanna Rumschöttel (SPD) hatte damals kritisiert, bei einem PPP-Modell müsse bis zur letzten Steckdose von Anfang an alles festgelegt werden.

Das Gymnasium wurde im Jahr 2011 fertiggestellt, zunächst wurde dorthin aber das Gymnasium Neubiberg ausgelagert, weil dessen eigenes Schulhaus saniert wurde. Gantke zog mit ihrer Schulfamilie dann im Herbst 2013 in Höhenkirchen-Siegertsbrunn ein. Erst seit vor ein paar Monaten die Schüler und Lehrer des Gymnasiums Ottobrunn in ihr eigenes neues Haus gezogen sind, hat die Schulfamilie Haus und Gelände für sich.

© SZ vom 23.07.2016 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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