Höhenkirchen-Siegertsbrunn:Keiner will den Kiesabbau

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Gemeinde setzt auf Natur- und Wasserschutz

Von Patrik Stäbler, Höhenkirchen-Siegertsbrunn

In ihrer ablehnenden Haltung gegenüber den Plänen für einen Kiesabbau am Muna-Gelände sind sich die Fraktionen im Gemeinderat von Höhenkirchen-Siegertsbrunn einig - Uneinigkeit herrscht jedoch bei der Wahl der Gegenstrategie.

So bekräftigte Bürgermeisterin Mindy Konwitschny (SPD) in der jüngsten Sitzung des Gemeinderats ihre Auffassung, wonach dem kürzlich geänderten Antrag auf Kiesabbau wegen der nun gesicherten Erschließung keine öffentlichen Belange mehr entgegenstehen. Anders bewertete das Roland Spingler (CSU), der dabei auch den Sachvortrag der Verwaltung kritisierte. Denn er gab sich überzeugt, dass ein Kiesabbau auf dem fünf Hektar großen Areal gegenüber dem Gewerbegebiet am Wächterhof sehr wohl öffentliche Belange tangiere - nämlich den Flächennutzungsplan der Gemeinde, der auf einem Teil des betreffenden Grundstücks ein Gewerbegebiet vorsehe.

"Wir wissen um unsere Haushaltslage, wir brauchen Gewerbeeinnahmen", betonte Spingler. Er schlug daher vor, in die Planung für das Gewerbegebiet einzusteigen und mit den Grundstückseigentümern zu sprechen. Auf diesem Wege ließe sich dann auch der Kiesabbau verhindern, da dieser ein Gewerbegebiet "über Jahre hinweg blockieren würde", so der CSU-Fraktionschef. Eine solche Blockade drohe tatsächlich, sagte Konwitschny - und dennoch sprach sie sich gegen Spinglers Vorschlag aus. Das Rathaus habe mit dem Grundstücksbesitzer gesprochen, der einen Verkauf an die Gemeinde aber ablehne, sagte die Bürgermeisterin. "Deshalb wird es nichts nützen, wenn wir jetzt einen Aufstellungsbeschluss für ein Gewerbegebiet machen." Dies habe auch eine anwaltliche Prüfung ergeben.

Jedoch, das betonte Konwitschny in Richtung Spingler: "Wir habe noch stärkere Gegenargumente gefunden als Sie - nämlich naturschutzrechtliche, die auch das Europarecht betreffen." Einen entsprechenden Hinweis habe man ans Landratsamt weitergegeben, das letztlich über die Zulässigkeit des Kiesabbaus entscheidet.

Aktuell prüft die Behörde den Antrag und untersucht dabei auch die natur- und wasserschutzrechtlichen Belange. Ihre Hoffnung sei es, sagte Bürgermeisterin Mindy Konwitschny, dass das Landratsamt "jetzt noch mal ganz genau hinschaut".

© SZ vom 15.05.2021 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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