Höhenkirchen-Siegertsbrunn:Jein zum Kreisel

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Die Gemeinderäte wollen den Verkehr am Ortsausgang von Höhenkirchen verlangsamen. Ein Verkehrsplaner soll die Details klären

Von Antonia Hofmann, Höhenkirchen-Siegertsbrunn

Die Diskussion um einen Kreisverkehr an der Münchner Straße in Höhenkirchen-Siegertsbrunn nimmt kein Ende: Die Gemeinderäte wollten sich in ihrer jüngsten Sitzung erst nach langer Debatte für die Aufstellung eines Bebauungsplans für das alte Schrebergartengrundstück am Ortsausgang von Höhenkirchen entscheiden, in der der Kreisel lediglich als Optionsfläche eingezeichnet ist. Am Ende sprachen sie sich einstimmig dafür aus.

Gezeigt wurde ein Entwurf des Planungsverbands Äußerer Wirtschaftsraum München, den Oliver Prells eine Woche zuvor bereits im Bauausschuss vorgestellt hatte. Im südlichen Teil ist darauf ein großes Wohnhaus mit bezahlbarem Wohnraum für Erzieher und Pfleger aus dem Ort zu sehen, im Norden Gewerbe. Die Verkehrswege - allen voran eine Optionsfläche für den umstrittenen Kreisel - waren zwar bereits mit eingezeichnet. Immer wieder aber betonte Bürgermeisterin Ursula Mayer (CSU), dass sich im Laufe des Verfahrens ein Verkehrsplaner mit diesen Teilen befassen werde. Mayer appellierte an die Ausschussmitglieder, nun erst einmal grundsätzlich zu entscheiden, ob sie einen Bebauungsplan für das Grundstück zwischen Sportplatz- und Münchner Straße aufstellen wollen.

Mayer sieht momentan keine Verbesserung durch einen Kreisverkehr an dieser Stelle. Zudem sehe der Flächennutzungsplan lediglich eine verkehrsverlangsamende Maßnahme vor - das könne auch eine Querungshilfe sein, sagte sie: "So lässt es uns jetzt alle Möglichkeiten offen." Der Verkehrsplaner könnte später an der Stelle auch eine Ampel vorschlagen oder die Vorfahrt zu ändern.

Manfred Eberhard (Unabhängige Bürger, UB) hingegen empfand es als wichtig, rechtzeitig über das Thema zu sprechen. Die Frage sei: "Wollen wir jetzt einen Kreisel - ja oder nein?" Das Argument der Bürgermeisterin und des Bauamtsleiters Klaus Rieger, einen Kreisverkehr baue man erst mit vier Armen, lässt er nicht gelten. Man habe "zig Kreisverkehre in der Gegend" mit nur drei Armen, die auch so bleiben würden. Ein Kreisel würde die Situation am Ortsausgang "weniger gefährlich" machen. "Uns ist es wichtig, dass er kommt", sagte auch Zweite Bürgermeisterin Mindy Konwitschny (SPD). Man dürfe jetzt keine Fehler machen. Ein Verschieben des Kreisels auf Gemeindegrund hält sie durchaus für sinnvoll, um den Verkehr zu entlasten. Abends und morgens komme man an dieser Stelle nicht voran. In dem Gebiet gebe es mittlerweile viele Wohngebiete. Prells hatte jüngst im Bauausschuss erklärt, ein Verschieben des Kreisverkehrs ergäbe keinen Sinn, da der von außerhalb kommende Verkehr so ungebremst durchfahren könnte. "Wir drehen uns da jetzt im Kreisel", scherzte Leonhard Karl (CSU). Wenn man den Kreisverkehr jetzt verschöbe, ginge das womöglich später auf Kosten der Wohnbebauung. "Der Kreisel ist eine Toplösung", aber man solle abwarten, was der Verkehrsplaner sage. Das meinte auch sein Parteikollege Peter Guggenberger: "Warum sollten wir uns jetzt schon festlegen?", fragte er.

Schlussendlich einigten sich die Gemeinderäte darauf, dass ein Bebauungsplan aufgestellt werden solle - auf Anregung von Ulrich Bug (UB) jedoch mit einer Ergänzung im Protokoll: Es solle vermerkt werden, dass der Gemeinderat den Umgriff des Kreisverkehrs später ohne Probleme ändern könne.

© SZ vom 15.11.2016 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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