Die Musiker sprechen von einer Sensation oder gar einem Wunder: Bei der Blaskapelle Höhenkirchen-Siegertsbrunn kennt die Freude kaum noch Grenzen, die ein Förderbescheid aus Berlin ausgelöst hat. Der Bund hat der Gemeinde eine Million Euro zugesagt und damit den Weg eröffnet, größere Proberäume in einem Anbau an der Mehrzweckhalle zu schaffen. Auch für Schule und Sportvereine können wohl Räume gebaut werden. Bisher probt das Orchester, das 2015 mit dem Bayerischen Staatspreis für Musik ausgezeichnet wurde, unter beengten Verhältnissen in der Sigoho-Marchwart-Schule.
Dass sich der seit Jahren gehegte Wunsch in absehbarer Zeit verwirklichen lässt, kommt überraschend. Eine Millioneninvestition schien in weiter Ferne, bis der Bundestagsabgeordnete Florian Hahn (CSU) die Gemeinde darauf hinwies, dass beim Bundesprogramm mit dem Namen "Sanierung kommunaler Einrichtungen in den Bereichen Sport, Jugend und Kultur" noch Mittel abrufbar sein könnten. Bürgermeisterin Ursula Mayer (CSU) machte sich daraufhin unter hohem Zeitdruck mit der Verwaltung daran, eine Bewerbung um einen Zuschuss vorzubereiten. Zwei Stunden vor Ablauf der Frist habe man nachts den Antrag auf dem Internet-Portal abgeschickt, erzählt Mayer. Eine knappe Sache sei das gewesen. Den Antrag vorbereitet hatte maßgeblich auch der Vorstand der Blaskapelle. Den Bedarf an Räumen für örtliche Sportvereine habe man vorab abgefragt gehabt, sagt die Bürgermeisterin.
Mehrere Räume sollen im südlichen Bereich der Halle unterirdisch geschaffen werden. Auch ein Lift ist geplant. Die Halle soll auch energetisch ertüchtigt und mit Veranstaltungstechnik nachgerüstet werden. 2,5 Millionen Euro dürfte das kosten. Der Antrag sieht einen Baubeginn im Jahr 2021 vor. Im Jahr 1999 habe man mit 40 Musikern begonnen, berichtet Florian Sepp, Vorsitzender der Blaskapelle. Heute zähle man mehr als 200 Aktive in vier Orchestern, für die der alte Proberaum nicht mehr ausreiche.