Höhenkirchen-Siegertsbrunn:Ein Ort blüht auf

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Noch bevor ein Antrag der Grünen-Fraktion, mehr Blühwiesen in der Gemeinde anzusäen im Gemeinderat von Höhenkirchen-Siegertsbrunn behandelt wurde, hat das Rathaus gehandelt. Bürgermeisterin Ursula Mayer (CSU) sagte in der jüngsten Sitzung, dass auf einem Hektar Fläche Samen ausgebracht worden seien. An vielen Stellen im Gemeindegebiet würden Insekten künftig Nahrung finden. Säckeweise habe sich die Gemeinde mit Samenmischungen beliefern lassen. So soll es in diesem Sommer im Cheroypark hinter der Sigoho-Marchwart-Schule blühen, ebenso am Kirchenweg und an der Harthauser Straße. Bürgermeisterin Mayer sagte. "Das Thema hat sich eigentlich erledigt". Der Antrag müsste nicht mehr behandelt werden.

Doch für die Grünen war das Thema damit nicht vom Tisch. Sie zeigten sich zwar angetan von der Initiative des Rathauses, brachten aber durch Gudrun Hackl-Stoll weitere Flächen ins Spiel, wie etwa an der Münchner Straße, auf einem Grünstreifen zwischen der Brunnhofstraße und der Bäckerei, wo sie auch gerne Blumen sehen würden. Manfred Eberhard (UB) hatte ebenfalls gleich eine ganze Reihe an Vorschlägen, wie etwa Flächen am Grenzweg und in der Verlängerung von "Am Stiergarten". Auch auf dem Friedhof könnten Grünflächen genutzt werden. Einschränkend merkte er an, dass man nur ja nicht Plätze, auf denen Kinder Fußball spielten, zu Blühwiesen umfunktionieren sollte. Mindy Konwitschny (SPD) schlug die Krautgärten vor, warnte aber vor einer Bepflanzung von Kreisverkehren mit blühenden, recht hochwachsenden Arten, die dann die Sicht für Autofahrer beeinträchtigen könnten.

Auf Anregung von Otto Bußjäger von den Freien Wählern wurde der Antrag der Grünen dann doch noch gegen den ursprünglichen Willen von Bürgermeisterin Mayer ganz regulär beschlossen und eben nicht nur zur Kenntnis genommen. Damit werde dem Ganzen mehr Nachdruck verliehen, sagte Bußjäger, der im übrigen noch anregte, zur Stärkung der Artenvielfalt an Waldrändern Totholz bewusst liegen zu lassen oder zu platzieren. Dort könnten dann auch Amphibien heimisch werden. Ein Anliegen von Bürgermeisterin Mayer war noch, mehr Patenschaften für Grünflächen zu vergeben. Ein Aufruf im Gemeindeblatte war der Bürgermeisterin zufolge recht unergiebig geblieben. Spontan kündigte Eberhard an, die UB werde eine Patenschaft übernehmen. Konwitschny nahm das zum Anlass zu verkünden, dass die SPD seit längerem schon zwei Flächen in ihre Obhut genommen habe.

© SZ vom 17.06.2019 / belo - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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