Höhenkirchen-Siegertsbrunn:Ein Kreisel soll's richten

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Die Umgehungsstraße wurde im Oktober 2009 mit Feuerwerk gefeiert. Doch sie reiche nicht aus, sagen Kritiker. (Foto: Schunk)

Initiative in Höhenkirchen-Siegertsbrunn fordert rasche Entlastung vom Verkehr

Von Antonia Hofmann, Höhenkirchen-Siegertsbrunn

Robert Loborec will an der Verkehrssituation in Höhenkirchen-Siegertsbrunn etwas ändern. Gemeinsam mit anderen Bürgern aus dem Ort hat der Kaufmann die Initiative "Kreisel jetzt starten" gegründet, um sich für die Verkehrssicherheit und eine vorausschauende Planung innerhalb der Gemeinde einzusetzen. "Ich lebe von Geburt an in Höhenkirchen-Siegertsbrunn", sagt Loborec. Er habe die Entwicklung des Ortes mehr als 40 Jahre lang gut beobachten können. Dass Höhenkirchen-Siegertsbrunn wächst, das findet Loborec grundsätzlich gut. Das Problem aber sei, dass die Gemeinde seiner Meinung nach keine geeigneten Maßnahmen für die Entlastung des zusätzlichen Verkehrs ergreife. Die bereits bestehende Umgehungsstraße, so Loborec, reiche nicht aus. Und der Verkehr im Ort, sagt Kollege Dirk Wöhling von der Initiative, sei schon lange sehr stark.

Konkret wollen die engagierten Bürger den im Flächennutzungsplan von 2000 vorgesehenen Durchstich der Ottobrunner Straße zwischen Hirschwinkel- und Wächterhofstraße vorantreiben. Dieser könne aufgrund der aktuellen Bebauung nicht wie ursprünglich einmal vorgesehen über einen Kreisverkehr direkt in den östlichen Teil der Ottobrunner Straße verlaufen, sagt Loborec. Er müsste Richtung Wächterhofstraße nun eventuell etwas nach Norden verschoben werden. In Verbindung mit dem Durchstich soll, so der Wunsch der Initiative, auch die im Flächennutzungsplan vermerkte Verlängerung der Ottobrunner bis in die Münchner Straße über das jetzige Schrebergarten-Grundstück realisiert werden. Als Knotenpunkt auf der Münchner Straße wurde 2000 ein Kreisverkehr vorgesehen. Und der Durchstich der Ottobrunner Straße bringe nur in Zusammenhang mit diesem Kreisel und der Verbindungsstraße auf dem Schrebergarten-Grundstück etwas, findet Loborec. Denn so würde der Verkehr fließend auf die Münchner Straße umgeleitet. Er bemängelt auch, wie schnell die Autos von Nordwesten her über die in den Ort fahren würden, der Kreisel würde den Verkehr dort entschleunigen.

Der Gemeinderat hat das Grundstück der Schrebergärten, die in diesem Jahr nach Siegertsbrunn verlegt werden sollen, momentan ins Auge gefasst, um hier eventuell bezahlbaren Wohnraum zu schaffen. Die anfängliche Befürchtung der Initiative, ein Ausbau der Infrastruktur könnte dem anhaltenden Wohnungsbau zum Opfer fallen, hat sich hier aber nicht bestätigt. In der jüngsten Gemeinderatssitzung wurden zwei mögliche Bebauungsvarianten für das Grundstück vorgestellt, sie berücksichtigen den im Flächennutzungsplan vorgesehenen Kreisverkehr und die Verbindung zur Ottobrunner Straße.

Loborec ist froh darüber, aber unabhängig davon wünscht sich seine Initiative eine baldige Umsetzung dieser Maßnahmen. Er hofft nun darauf, dass die Gemeinde im Falle eines Wohnungsneubaus auf dem Schrebergarten-Grundstück direkt auch den Kreisverkehr und die Verbindungsstraße schafft. Für den Kreisverkehr würde zudem allerdings auch ein Teil des Grundstücks westlich der Münchner Straße benötigt.

Jetzt möchte die Initiative ihre Mitbürger mobilisieren, in einigen Geschäften liegen bereits Infozettel aus, nach den Pfingstferien soll es auch eine Postwurfsendung geben. Die Dynamik komme von außen, sagt Loborec, "es gibt Bedarf". So konnten bisher zwischen 200 und 300 Unterschriften gesammelt werden, "unser Ziel sind 1000", sagt der Initiator. Noch vor den Sommerferien sollen die Unterschriftenlisten im Rathaus abgegeben werden.

© SZ vom 28.05.2016 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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