Höhenkirchen-Siegertsbrunn:Debatte über Straßennamen

Im Gewerbegebiet Siegertsbrunn wird an Sudetendeutsche erinnert

Am Ortsrand von Siegertsbrunn entsteht ein vier Hektar großes Gewerbegebiet. Straßen sollen unter Bezugnahme auf die Gemeindegeschichte benannt werden. Der Ortschronist hat sich mit dieser Aufgabe auseinandergesetzt. Zwei Vorschläge präsentierte Bürgermeisterin Ursula Mayer (CSU) im Gemeinderat. Demnach plädiert der Chronist für eine Ausweisung der Wege als Sudeten- sowie Konzeller Straße. Mayer sagte, "fast jeder dritte Bürger der Gemeinde Höhenkirchen-Siegertsbrunn hat Verwandte, die aus Polen oder Tschechien flüchten mussten. Die Benennung wäre also eine Reminiszenz an diese Mitbürger". Anita Reiprich (SPD) zeigte sich hoch erfreut. Mathias Mooz (CSU) äußerte sich skeptisch: "Dieser Name passt nicht für ein Gewerbegebiet. Wir müssen beachten, dass Unternehmer ihren Absender auf dem Briefkopf schreiben und sollten einen günstigeren Namen finden." Mayer widersprach und wies darauf hin, dass Siegertsbrunn anders als Ottobrunn nicht auf Größen wie Messerschmitt verweisen könne. "Außerdem waren die Sudetendeutschen ganz fleißige Menschen, die wir ehren sollten." Ein Argument, das letztlich überzeugte. Kaum Diskussion gab es zur Konzeller Straße. Beide Anträge wurden angenommen.

© SZ vom 23.06.2015 / cja - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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