Höhenkirchen-Siegertsbrunn:Dauerbrenner

Lesezeit: 2 min

In Höhenkirchen-Siegertsbrunn wird weiter um ein Feuerwehrhaus gerungen

Von Antonia Hofmann, Höhenkirchen-Siegertsbrunn

Die endgültige Entscheidung über den lange geplanten Bau eines neuen Feuerwehrhauses in Siegertsbrunn verzögert sich weiter. In der jüngsten Sitzung des Gemeinderats stand lediglich die Vorstellung verschiedener möglicher EU-Ausschreibungsverfahren für den Neubau auf der Tagesordnung. Der eigentliche Grundsatzbeschluss zum Vorhaben fehlt aber noch. Bürgermeisterin Ursula Mayer (CSU) sagte, man habe schlicht vergessen, diesen auf die Tagesordnung zu setzten.

Als Mayer den Fehler während der Sitzung kurzerhand beheben wollte, widersprach die Zweite Bürgermeisterin Mindy Konwitschny (SPD). Die Tagesordnung zu ändern, sei nicht zulässig. Man müsse darauf achten, das Verfahren nicht angreifbar zu machen. Den Grundsatzbeschluss wird der Gemeinderat nun erst in seiner Märzsitzung fassen können. Zwar gab es während der Diskussion am Donnerstagabend erneut kritische Stimmen zu dem 4,5 Millionen Euro teuren Vorhaben. Dass das Projekt doch noch gekippt wird, ist aber nicht wahrscheinlich. Die CSU steht geschlossen hinter dem Neubau.

Für Mayer ist die Situation klar. Vor Jahren habe man das Grundstück in Siegertsbrunn erworben - mit der Maßgabe, dort ein Feuerwehrhaus zu errichten. In einem Schreiben des Kreisbrandrates aus dem Jahr 2010 über ein Fahrzeugkonzept der beiden Feuerwehren habe dieser erklärt: "Aufgrund der örtlichen Verhältnisse sind auch künftig zwei Feuerwehren notwendig." Und beide Häuser würden heute gut zusammenarbeiten, sagte Mayer, wie damals ausdrücklich gewünscht.

Eine mögliche Erweiterung des Höhenkirchner Hauses sieht sie kritisch. Dort könne man nur um zwei Ausfahrten erweitern, zudem bräuchte man einen Verbindungsbau. Leonhard Karl (CSU), selbst Mitglied der Siegertsbrunner Feuerwehr, sagte: "Die Gemeinde würde sich selbst ins Bein schneiden, weil sie die Sicherheit gefährden würde." Es könne an den Schranken zu extrem langen Schließzeiten kommen. Sein Parteikollege Peter Guggenberger sagte: "Es wäre kein gutes Signal gegenüber den Freiwilligen, das jetzt vor uns herzuschieben." Andere Gemeinderäte stehen der Entscheidung skeptischer gegenüber. "Wir geben hier 4,5 Millionen Euro aus ohne Grundlage, mit Bauchgefühl", sagte Thomas Kaiser (SPD). Er drängte erneut auf ein Gutachten, auf Grundlage dessen die Entscheidung getroffen werden könnte.

Zwar wurde in der Sitzung nichts entschieden. Im Haushalt 2017 ist das Geld für das Feuerwehrhaus aber eingestellt. Nur Gudrun Hackl-Stoll (Grünen), die sich bereits in der Vergangenheit kritisch über den Neubau geäußert hatte, und Priska Weber (SPD) stimmten dagegen, die Kosten für das Feuerwehrhaus im Haushalt zu lassen. Zuletzt hatte es auch aus der Bevölkerung kritische Stimmen zu dem Vorhaben gegeben. In zwei anonymen Briefen hatten Bürger sich gegen den teuren Neubau für die Siegertsbrunner Feuerwehr ausgesprochen.

© SZ vom 04.02.2017 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
Zur SZ-Startseite

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: