Höhenkirchen-Siegertsbrunn:Das letzte Puzzlestück

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Auch die Gemeinde beteiligt sich am interkommunalen Verkehrskonzept

Von Antonia Hofmann, Höhenkirchen-Siegertsbrunn

Nun ist das Quartett also vollständig: Als letzte der vier betroffenen Gemeinden hat Höhenkirchen-Siegertsbrunn in der Ratssitzung am Donnerstagabend die Teilnahme am interkommunalen Verkehrsprojekt für den südöstlichen Landkreis abgesegnet. Gemeinsam mit Vertretern aus Grasbrunn, Hohenbrunn und Putzbrunn soll nun eine Arbeitsgruppe gebildet werden, der Vertreter aller Fraktionen der vier Gemeinderäte angehören. Die Gruppe will Probleme und Ziele der zukünftigen Verkehrsplanung aller beteiligten Kommunen ermitteln, einen Kriterienkatalog erstellen sowie eine Kostenschätzung für die Planung einholen.

Das Gremium in Höhenkirchen-Siegertsbrunn nahm den Antrag, der von Gemeinderäten aus den vier Kommunen erstellt worden war, letztlich einstimmig an. Allerdings entwickelte sich eine lebhafte Diskussion, in der es auch darum ging, inwiefern die Gemeinde, die bereits über eine Ortsumfahrung verfügt, überhaupt in dieses Konzept eingebettet werden könne. Peter Guggenberger (CSU) erklärte, dass es in erster Linie mit Hohenbrunn Berührungspunkte gebe. Er spielte damit auf die Luitpoldstraße an, die Hohenbrunn und Höhenkirchen verbindet. Deshalb sei es zwar wichtig, sich "besser zu beteiligen", allerdings erst einmal aber nur an den Vorplanungen. Man wolle sich "schützen vor den Interessen der anderen, die wir nicht unbedingt wollen". Bürgermeisterin Ursula Mayer (CSU) stimmte ihm zu und erklärte, man werde bei dieser Arbeitsgruppe sicherlich nicht die Federführung übernehmen.

Manfred Eberhard (Unabhängige Bürger) stellte die Frage in den Raum, wer von den Gemeinderäten an den Gesprächen teilnehmen sollte. Mayer ergänzte, die Gruppe aus Höhenkirchen-Siegertsbrunn müsse einen "ganz klaren Arbeitsauftrag" bekommen. Hier gelte es, auch fraktionsübergreifend zusammenzuarbeiten, wie Guggenberger betonte. Allerdings haben die einzelnen politischen Vertreter auch weiterhin offensichtlich ihre klaren Präferenzen. So erklärte die Dritte Bürgermeisterin Luitgart Dittmann-Chylla von den Grünen, dass sie nur dann zu einer Mitarbeit bereit sei, wenn es in dem Konzept auch um Radwege und nicht nur um Ortsumfahrungen gehe.

Die Zweite Bürgermeisterin Mindy Konwitschny (SPD) forderte, dass man zunächst innerhalb der Gemeinde feststellen müsse, wo es hakt: "Wir brauchen ein ganzheitliches Verkehrskonzept für Höhenkirchen-Siegertsbrunn", sagte sie. Bisher seien nur punktuell einige Problemsituationen untersucht worden. Die daraus resultierenden Erkenntnisse könnten dann in das interkommunale Projekt eingebracht werden, so Konwitschny weiter.

Mayer verwies darauf, dass man kürzlich erst die Aufnahme in die Städtebauförderung beantragt habe. Dieses Programm sei der "Masterplan", die größten Missstände der Gemeinde würden dabei ermittelt. "Und welcher Missstand ist der Größte hier? - Der Verkehr", so Mayer weiter. Ihrer Meinung nach sollte eine Verkehrsplanung in dem Programm also enthalten sein.

© SZ vom 12.11.2016 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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