Das neue Schuljahr hat für Brigitte Gruber natürlich mit einem Haufen Arbeit begonnen. Zu dem normalen Stress kam noch die neue Stelle dazu. "Ich bin gerade noch dabei, den Stundenplan zu basteln und alle meine Lehrkräfte kennenzulernen", sagte die 48-Jährige wenige Tage vor Beginn des Unterrichts. Mittlerweile ist der Einstand erfolgt. Mit der Sigoho-Marchwart-Grundschule, die sie seit August leitet, hat sich Gruber etwas mehr vertraut gemacht. Den Landkreis kennt sie seit ihrer eigenen Schulzeit in Taufkirchen. Zuletzt war sie stellvertretende Schulleiterin in der Grundschule Hohenbrunn.
Dort konnte sich Gruber schon mal auf ihre jetzige Rolle vorbereiten. "Das Schöne in Hohenbrunn war, dass wir dort zwei Häuser hatten, sozusagen das Mutterschiff und den Ableger. Ich war in der Zweigstelle eingesetzt und habe dort schon genau erfahren können, was es heißt, eine Schule zu leiten", sagt sie. Sie habe dort alle Schüler persönlich gekannt, weil nur fünf Klassen im Schulhaus gewesen seien. "In der Sigoho-Marchwart-Schule sind es viel mehr, da wird es dauern, bis ich wirklich alle kenne", glaubt Gruber. An der Sigoho-Marchwart-Grundschule wird sie aber zunächst keinen Unterricht geben, weil sie sich auf ihre administrativen Tätigkeiten konzentriert. Um sich schnell einzuleben, wünscht sie sich von der Schulfamilie offene Ohren und offene Worte. Schüler, Eltern und Lehrer, sollten ein gutes Miteinander pflegen. "Mein Leitsatz ist der kategorische Imperativ nach Kant", sagt sie und übersetzt sogleich: "Was du nicht willst, das man dir tu, das füg auch keinem anderen zu."