Höhenkirchen-Siegertsbrunn:Am Brunnen vor dem Rathaus

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Entwürfe für das Filetstück der neuen Ortsmitte sehen einen großen Marktplatz mit Wasserspiel vor. Eine schnelle Realisierung der Planungen scheitert am Geld

Von Antonia Hofmann, Höhenkirchen-Siegertsbrunn

Seit vielen Jahren ist die neue Ortsmitte immer wieder Thema für die Gemeinde Höhenkirchen-Siegertsbrunn, nun gibt es neue Planungsvorschläge für den zentralen dritten Teil des Areals westlich des S-Bahnhofs. Das Teilgebiet C ist heute kleiner als noch im Gesamtkonzept von 2003. Im südlichen Teil will der Eigentümer sein Grundstück behalten und dort ein mehrgeschossiges Wohnhaus bauen. Im nördlichen Teil, der an die Bahnhofstraße grenzt, soll das neue Rathaus der Gemeinde entstehen.

In den neuesten Entwürfen des Planungsbüros Terrabiota, die jetzt im Bauausschuss vorgestellt wurden, könnte dort ein großes, rechteckiges Gebäude als Rathaus entstehen. Vorgelagert würde ein rund 1000 Quadratmeter großer, zentraler Platz mit kleinem Pavillon als Eisdiele oder Kiosk. Abgegrenzt würde das Areal in Richtung Bahnhofstraße und Gleise durch Bäume und eine Mauer. Nachdem die Gemeinde kürzlich einen Antrag auf Erhebung zur Marktgemeinde gestellt hatte, solle der Platz dann als Markt genutzt werden, sagte Bürgermeisterin Ursula Mayer (CSU).

Die Vorschläge des Planungsbüros fanden größtenteils Anklang. Diskutiert wurde über die Form des neuen Rathausgebäudes und seinen genauen Standpunkt. Viele Gemeinderäte sprachen sich für das offene Konzept des Platzes in Richtung Straße und das zurückversetzte Rathaus aus. Der Platz wäre von mehreren Seiten begehbar und so auch belebter, sagte Anita Reiprich (SPD). Zudem wäre er vom Bahnhof aus gut sichtbar. Auch Andrea Hanisch (CSU) sagte, der Platz solle so groß wie möglich werden. Ein Platz mit Stufen, wie es früher einmal angedacht war, sei aber nicht mehr zeitgemäß, so die Gemeinderätin in Hinblick auf die Barrierefreiheit.

Einige Mitglieder des Bauausschusses vermissten ein Wasserelement - "wie es sich für einen Marktplatz gehört", so Luitgart Dittmann-Chylla (Grüne). Denkbar seien zum Beispiel ebenerdige Düsen, so Christian Ufer vom Planungsbüro, die während der Marktzeit abgestellt werden könnten. Auch Kopfsteinpflastersteine von der alten Münchner Straße, die man aufbewahrt habe, sollten von den Planern für den Platz berücksichtigt werden, schlug Mayer vor. Hans Loidl (CSU) sprach sich dafür aus, die Bäume an der Bahnhofstraße trotz einer möglichen Mauer zu erhalten. Er schlug zudem vor, den zukünftigen Sitzungssaal möglicherweise separat vom Rathaus auf das Grundstück zu setzen. Ein Sorgenkind bleibt die Zufahrt zur Tiefgarage des neuen Rathauses. Westlich des Areals würde der Verkehr die Anwohner stören, östlich würde eine Zufahrtstraße den Durchgang vom Marktplatz zum Bahnhof blockieren, so die Befürchtungen.

Das Teilgebiet A im Westen der neuen Ortsmitte ist fertig, hier entstanden drei Blöcke mit Wohnungen und Einzelhandel. Teil B im Süden soll nur für Wohnraum genutzt werden, 2018 sollen hier die Arbeiten beginnen. Wann aber Teil C, der "Schlussstein" der neuen Ortsmitte, realisiert werde, könne man noch nicht absehen, so Mayer. Die Planer würden sich mit den Vorschlägen der Gemeinderäte nun erneut an die Entwürfe setzen. Momentan dränge das Thema nicht und "das Geld fehlt".

© SZ vom 19.09.2016 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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