Höhenkirchen-Siegertsbrunn:Ab in die Zukunft

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Grund zur Freude haben die Überflieger des Gymnasiums Höhenkirchen-Siegertsbrunn (v.l.): Clara, Lucas, Nina und Veronika. (Foto: Claus Schunk)

Die Besten der Höhenkirchner Abiturienten haben ambitionierte Pläne, vorerst aber steht Chillen auf dem Programm

Von Felix Gömöry, Höhenkirchen-Siegertsbrunn

Lucas überquert mit dem Fahrrad die Alpen, Nina lernt Spanisch in Costa Rica, Clara macht ein Praktikum im Krankenhaus in Ghana und Veronika fährt nach Wien, bevor sie die Münchner Krankenhäuser kennenlernt. Die besten Abiturienten des Gymnasiums Höhenkirchen-Siegertsbrunn haben große Pläne.

Eigentlich wollten sie draußen in der Nähe des Schulgeländes feiern. Doch das Wetter machte ihnen einen Strich durch die Rechnung. Es regnete, obwohl Sonnenschein dem Anlass doch viel gerechter gewesen wäre. Zum ersten Mal seitdem das Gymnasium vor vier Jahren seine Klassenzimmer öffnete, verkündeten die Lehrer die von den Schülern mit Spannung erwarteten Abiturnoten. Dafür ging es an diesem Tag auch innerhalb des Schulgebäudes eher nüchtern zu: Um 12.30 Uhr teilten sich die 48 Abiturienten in drei Gruppen mit je einer Lehrkraft auf. Jeder sprach zwei bis drei Minuten mit einem Lehrer für ein persönliches Feedback.

Und eine halbe Stunde später waren die meisten Schüler dann auch schon verschwunden. Zur Familie, zu Freunden, in den Urlaub, auf Weltreise, in die Studien- und Berufsfindungsphase; kurz: auf den Weg in die Zukunft und hinein ins Leben nach der Schule. Der 17-jährige Lucas Wilisch hat sein Abitur mit 1,0 bestanden. Er sucht nun erst einmal Erholung an der italienischen Mittelmeerküste und am Gardasee, bevor er mit seiner Freundin auf Fahrrädern die Alpen überquert. Er muss auch schon bald wieder anfangen zu lernen. Im Juli stellt er sich einem Aufnahmetest der Universität St. Gallen in der Schweiz. Sein Ziel ist, dort Wirtschaft zu studieren. "Das Studienprogramm lässt sich dort sehr gut individuell zusammen stellen und es ist keine Massenuni, wie man sie in Deutschland häufig findet", sagt er und spricht damit die gerade bei wirtschaftlichen Studiengängen wie BWL oft überfüllten Hörsäale an. Clara Tirtey, ebenfalls 17 Jahre alt, hat ihr Abitur mit 1,1 geschafft. Noch am selben Tag wird sie nach Mallorca fliegen, um sich zu entspannen. Im nächsten Jahr will sie sich für ein Medizinstudium in München bewerben. Bis dahin wird sie sich auf das Studium vorbereiten. Unter anderem steht ein dreimonatiges Praktikum in einem Krankenhaus in Ghana auf ihrem Programm. "Ich interessiere mich für Afrika, und Ghana gilt als relativ sicher", sagt sie.

Die 18-jährige Nina Volkmer hat einen Abischnitt von 1,2 und nimmt sich ebenfalls ein Jahr frei. "Ich habe noch keine Ideen, was ich vom Beruf her machen möchte", sagt sie. Aber sie möge Sprachen, weshalb sie einen fünfwöchigen Spanischkurs in Costa Rica besuchen wird. "Hier an der Schule gab es leider nur Italienisch." Nina spielt mit der Idee, anschließend ein Soziales Jahr in Südamerika zu machen.

Veronika Schiffer hat ihr Abitur auch mit 1,2 bestanden. "Ich habe eigentlich nur mit Lesen gelernt, nicht so viel mit Aufschreiben", verrät die 18-Jährige. Sie wird drei Monate in drei verschiedenen Krankenhäusern in München Praktika absolvieren, bevor sie sich für ein Medizinstudium bewirbt.

© SZ vom 03.06.2017 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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